Volksfest in der Altmark: Zu Besuch beim Roland von Stendal
Eine richtige Altmarkstadt mit jahrhundertalter Geschichte kommt eigentlich nicht ohne Roland, das historische Zeichen der Stadtgerechtigkeit, aus. In Stendal ist ihm sogar ein eigenes Volksfest gewidmet.
Um 1160 gründete Markgraf Albrecht der Bär im Dorf Stendale einen Markt und verlieh ihm das Magdeburger Stadtrecht. Bereits im 13. Jahrhundert wurde die Stendaler Seefahrergilde gegründet, Stendal wurde Mitglied der Hanse. Seit 2010 führt der Ort den Zusatz Hansestadt auch wieder offiziell im Stadtnamen.
Um 1300 wurde eine Stadtmauer nebst Türmen errichtet, erhalten sind bis heute das Tangermünder und das Uenglinger Tor mit ihren mächtigen Zinnen. Bereits 1488 gab es in Stendal einen Buchdrucker, der erste in der damaligen Mark Brandenburg. Im Jahre 1518 war das Engagement in der Hanse beendet, Stendal trat gemeinsam mit Berlin, Salzwedel, Frankfurt an der Oder und Brandenburg wieder aus. Seit 1849 ist Stendal mit der Eisenbahn zu erreichen.
Die Marienkirche im Zentrum der Stadt wurde im Stil der Backsteingotik errichtet, bereits im 12. Jahrhundert stand hier eine romanische Basilika. Die Doppeltürme stammen aus dem 14. Jahrhundert. Gleich neben der Kirche steht das Rathaus, errichtet mit Motiven von Gotik und Renaissance. Es stammt zum großen Teil aus dem 15. Jahrhundert. Erhalten ist im Innern eine Schnitzwand von 1462. Vor dem Rathaus steht der bereits erwähnte Roland, er wurde 1525 aufgestellt.
Vom 3. bis 5. Juni wird ihm zu Ehren das 49. Stendaler Rolandfest gefeiert. Auf drei Bühnen und im Zentrum der Stadt geht es hoch her, mit Musik, mittelalterlichen Vorführungen und einem historischen Markt.
Hin kommt man in gut einer Stunde von Berlin Ostbahnhof mit dem Interregio-Express in Richtung Hamburg ohne umzusteigen. Mit dem Auto braucht man für die rund 130 Kilometer über Spandau und Rathenow (B5) je nach Verkehrslage rund zweieinhalb Stunden. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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