Kalt gestellt: Was man über Auto-Klimaanlagen wissen sollte
Kaum ein Neuwagen fährt heute noch ohne Klimaanlage vom Hof des Händlers. Laut der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) wurden 2014 94 Prozent aller Neuwagen mit Klimaanlage ausgeliefert.
"Das Spektrum reicht von der einfachen 1-Zonen-Variante in kleineren Fahrzeugklassen bis hin zu 4-Zonen-Varianten in der Mittel- und Oberklasse", sagt Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Neben dem Komfortgedanken seien Heizung und Klimaanlage durchaus auch sicherheitsrelevant, sagt Carsten Graf vom ADAC. Zum Beispiel lassen sich Scheiben oft nur schwer beschlagfrei halten. Eine Klimaanlage entzieht dem Innenraum Feuchtigkeit und sorgt so für freie Sicht.
Einfache Systeme werden manuell geregelt und blasen heruntergekühlte Luft in der vorgewählten Stufe ins Auto. Eine Klimaautomatik hält die voreingestellte Temperatur im Innenraum konstant: Verändert sie sich zum Beispiel durch stärkere Sonneneinstrahlung, wird die Kälteleistung angepasst – in bis zu vier Klimazonen.
"Das funktioniert bis zu einer Temperaturdifferenz von vier Grad", erklärt Isfried Hennen von Ford. "Die Temperaturfühler dieser Systeme sind im Armaturenträger und in den Ausblasdüsen positioniert. Die Temperatur wird dann anhand dieser Daten kalkuliert und berechnet." Die Sensoren würden dort angebracht, wo auch die Sonneneinstrahlung für die Klimatisierung mit berücksichtigt werden könne, ergänzt Carsten Graf vom ADAC.
Höherer Spritverbrauch
Die Kehrseite der Klimatisierung ist ein erhöhter Spritverbrauch. Wobei hier auch die Größe des Fahrzeuginnenraums, die Qualität der Verglasung und der Fahrzeugeinsatz eine Rolle spielen. "Bei typischen Fahrprofilen wurden Kraftstoffmehrverbräuche von 0,1 bis 0,5 Liter pro 100 Kilometer im Jahresdurchschnitt ermittelt", berichtet Manfred Poschenrieder von BMW.
Graf rät, an heißen Tagen vor Fahrtbeginn alle Fenster beziehungsweise Türen zu öffnen und den Wagen durchzulüften. Außerdem sollte die Klimaanlage nicht zu kalt eingestellt werden, als Richtwert gelten um die 22 Grad. "Viele Fahrer kühlen das Auto zu stark ab. Dadurch trocknet die Luft stark aus, was wiederum der Gesundheit nicht zugutekommt." Der kühle Luftstrom sollte nie direkt auf den Körper gerichtet sein, so Graf. "Besser ist es, die Kaltluft über die Schulter nach oben zu pusten, dann kann sie sich langsam im Innenraum verteilen und absetzen."
Klimaanlagen sind zwar generell wartungsfrei, vernachlässigen sollte man sie jedoch nicht. "Ein Klimacheck im Frühling ist sinnvoll, dabei werden die wichtigsten Komponenten wie Kompressor, Kondensator und Verdampfer überprüft", erklärt Köster. Außerdem sollte der Pollenfilter erneuert werden. Riecht es im Fahrzeug unangenehm, kann das darauf hindeuten, dass der Verdampfer desinfiziert werden muss. Eine nachlassende Kühlleistung kann auf zu wenig Kältemittel hindeuten.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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