So gelingt die Medizinisch-Psychologische Untersuchung

Und schon ist es passiert: Wer mit mehr als 1,6 Promille am Steuer erwischt wird, ist den Führerschein los und muss meist eine MPU absolvieren. | Foto: Carsten Rehder
  • Und schon ist es passiert: Wer mit mehr als 1,6 Promille am Steuer erwischt wird, ist den Führerschein los und muss meist eine MPU absolvieren.
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Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, kurz MPU, ist für Verkehrssünder ein Schreckgespenst. Wer hin muss, sollte sich gut vorbereiten - die Durchfallquote ist hoch. So hatten 2013 laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) nur 57 Prozent aller begutachteten Personen auf Anhieb die Bestätigung ihrer Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs erhalten.

"Sobald feststeht, dass eine MPU gefordert wird, sollte man sich seriös beraten lassen", empfiehlt ADAC-Jurist Markus Schäpe. Kostenlose Informationsveranstaltungen seriöser Einrichtungen wie Prüfinstitutionen oder Straßenverkehrsämtern vermitteln einen Überblick über die Kurse und Hilfsangebote. Nützlich dafür sind auch Broschüren, die etwa von der Rechtsabteilung des ADAC angeboten werden.

Wie die Vorbereitung aussehen sollte, hängt vom Einzelfall ab. Je nachdem, ob Alkohol am Steuer, Drogen oder Medikamente zum Verlust der Fahrerlaubnis führten, können sogar therapeutische Maßnahmen wie eine Suchttherapie notwendig sein. In einem unverbindlichen Erstgespräch mit einem Verkehrspsychologen können solche Fragen bereits geklärt werden.

Zu einer verkehrspsychologischen Vorbereitung rät auch Jan Schepmann, Referent des Geschäftsbereichs Fahrzeug und Mobilität beim Verband der TÜV. Bei der Auswahl des Beraters sei Vorsicht geboten. "Es gibt viele unseriöse Anbieter, die mit den Ängsten der Betroffenen spielen", warnt er. "Man erkennt sie daran, dass sie oft ein Garantieversprechen für eine positive Begutachtung abgeben." Ein Indiz für Seriosität sei es, wenn die Vorbereitung sich auf die Auseinandersetzung mit der Ursache für den Verlust des Führerscheins konzentriert.

Die Rahmenbedingungen der Vorbereitung unterscheiden sich je nach Anbieter. Die Mitglieder des Bundesverbands Niedergelassener Verkehrspsychologen (BNV) bieten eher Einzelgespräche an, doch auch Gruppensitzungen sind möglich. Einzeltherapien würden maßgeschneidert und bräuchten weniger Stunden, erläutert BNV-Geschäftsführer Rüdiger Born. Je nachdem, welches Problem vorliegt, dauern Einzeltherapien meist 10 bis 15 Stunden, Gruppenkurse können bis zu 40 Stunden dauern.

Die Diplom-Psychologen erarbeiten mit den Betroffenen Ansätze für Verhaltensänderungen. "Hier geht es darum, die Gewohnheiten im Umgang mit Alkohol, Drogen oder Regelverstößen zu erkennen und alternative Lösungen zu finden, mit denen der Fahrer oder die Fahrerin dauerhaft zufrieden sein kann, und die zu ihm oder ihr passen", erklärt Rüdiger Born.

"Letztendlich", so Rüdiger Born "ist es wichtig, dass man überhaupt etwas tut". Denn die Chancen, ohne Vorbereitung ein positives MPU-Gutachten zu erhalten, stünden schlecht, sagt er und verweist auf eine Informationsbroschüre des ADAC. Eine Erfolgsquote von 85 bis 95 Prozent bestätigt der ADAC darin hingegen denjenigen, die eine Vorbereitung beim Verkehrspsychologen abgeschlossen haben.

Weiterführende Informationen der Bundesanstalt für Straßenwesen unter http://asurl.de/12jp. Die ADAC-Broschüre findet sich im Internet unter http://asurl.de/12jq.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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