Solaranlage auf Rentabilität überprüfen
"Fällt der Ertrag geringer aus als prognostiziert, sollte der Anlagenbesitzer Ursachenforschung betreiben", erläutert Thomas Weber vom Verband Privater Bauherren (VPB). Hierbei helfen intelligente Stromzähler. Diese sind seit Januar 2010 in Neubauten und Altbauten nach größeren Renovierungen Pflicht, erläutert Klaus Jung, Geschäftsführer des Fachverbands Installationsgeräte und -systeme beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Je nach Art der Installation im Gebäude und Gegebenheiten beim Stromversorger könne der Stromertrag per Computer online im Auge behalten werden.Solarthermische Anlagen zur Warmwassererzeugung geben ihren Ertrag nicht einfach so preis. "Die wenigsten alten Anlagen sind mit Wärmemengenzähler ausgestattet und der Betreiber sieht bestenfalls in den Sommermonaten, ob die Anlage tatsächlich wie angegeben den gesamten Warmwasserbedarf decken kann", erklärt Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima. Bei neueren Anlagen sei in der Regel aber ein Wärmemengenzähler vorhanden, an dem der Ertrag abgelesen werden kann.
Ein enttäuschender Ertrag kann auf äußere Faktoren wie ungewöhnlich schlechtes Wetter zurückzuführen sein. Die Ursache könne aber auch in einer fehlerhaften Annahme bei der Planung liegen. So könne der Planer Verschattungen der Anlage durch Bäume, andere Häuser oder Schornsteine übersehen haben.
Daneben können nach VPB-Angaben auch technische Fehler vorliegen, etwa ein falsches Verkabeln der Komponenten oder defekte Wechselrichter. Es könne auch sein, dass die Paneele nicht richtig gelagert oder bei der Montage beschädigt wurden, etwa weil sie umgefallen sind. Oft entdeckt man den Schaden erst viel später: Defekte Solarzellen liefern deutlich weniger Energie als vorausberechnet, und die Rentabilität der Anlage sinkt.
Ein anderes Problem kann bei Solarthermieanlagen auftreten: "Wenn eine Solarthermieanlage neben der Warmwasserbereitung auch noch die Heizung unterstützt, reicht die korrekte Installation des Solarmoduls allein nicht aus", sagt Wagnitz. Es muss auch die Heizungsanlage optimiert werden. Sie sollte so ausgelegt werden, dass der Vorlauf der Heizung mit sehr niedrigen Temperaturen betrieben werden kann. Dann könne in Übergangszeiten wie Frühling oder Herbst die Heizung ohne Unterstützung des Heizkessels betrieben werden. Auch ein hydraulischer Abgleich sei sinnvoll.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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