Bröckelnder Doppelturm
Feldsteinfassaden der Nikolaikirche werden saniert
Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) saniert die bröckelnden Turmfassaden von Berlins ältestem Kirchengebäude.
Die markante Nikolaikirche mit den zwei Türmen steht seit über 800 Jahren im Zentrum der Stadt. Die aus Feldsteinen gemauerten Untergeschosse des Doppelturms gelten als die ältesten Räume Berlins, die noch erhalten sind. Doch die Fugen bröseln, auch die Backsteinfassade der oberen Geschosse unter den Turmspitzen muss saniert werden. Seit mehr als einem Jahr schützt ein Zaun die Besucher vor herabfallenden Brocken. Man kann nicht mehr direkt an die Wand heran treten. Auch der Eingang zum heutigen Museumskirche ist aus Sicherheitsgründen überdacht.
Die BIM lässt bis Ende des Jahres das einstige Gotteshaus sanieren. Die Feldsteingeschosse des Baudenkmals werden restauriert und neu verfugt. Im zweiten Bauabschnitt werden die Backsteine an den oberen Geschossen des Turmgebäudes untersucht und saniert. Bis Ende April sollen die Turmfassaden eingerüstet sein.
Seit 1987 ein Museum
Die im 13. Jahrhundert errichtete Nikolaikirche wurde in Laufe der Geschichte immer wieder umgebaut und verändert. Die heutigen Zwillingstürme über den vier mittelalterlichen Feldsteingeschossen prägen erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Silhouette der Stadtmitte. Die Kirche wird seit 1939 nicht mehr kirchlich genutzt und ist seit 1987 ein Museum. Seit 1995 gehört das Museum Nikolaikirche zum Stadtmuseum Berlin. Eine Dauerausstellung präsentiert dort die über 800-jährige Geschichte des Ortes.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Nikolaikirche bei einem Bombenagriff 1944 fast völlig zerstört. Bis 1984 blieb sie als Ruine stehe und wurde mit der Rekonstruktion des Nikolaiviertels zur 750-Jahr-Feier von Berlin im Jahr 1987 wiederaufgebaut. Seitdem wurden die Fassaden auch nicht mehr saniert. Das Stadtmuseum hat das Gebäude von 2008 bis 2010 im Inneren saniert.
Derzeit ist das Museum Nikolaikirche wegen der Corona-Krise geschlossen. Wenn die Türen wieder öffnen, werden die Baumaßnahmen nicht weiter stören. Über die Propststraße gibt es einen überdachten Zugang. Informationen gibt es unter https://www.stadtmuseum.de/nikolaikirche
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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