Protest gegen die Einheitswippe: Initiative will jeden Abend am Kupfergraben stehen

Täglich protestieren Bürger gegen das Einheitsdenkmal vor dem Humboldt-Forum. | Foto: Gottfried Schenk
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Mitte. Mindestens sieben Bürger wollen 77 Tage bis zur Bundestagswahl jeden Abend um 19 Uhr sieben Minuten lang gegen das geplante Einheitsdenkmal vor dem Schloss-Nachbau protestieren.

Die Inititiative wurde von Annette Ahme, Vorsitzende des Verein Berliner Historische Mitte, und Sascha Breitung gestartet. Sie wollen das vom Bundestag beschlossene Freiheits- und Einheitsdenkmal vor dem Humboldt-Forum genannten Schlossnachbau nicht und sind für eine historische Gestaltung rund ums Schloss.

Um die sogenannte Einheitswippe, wie die gewölbte Riesenschale genannt wird, gibt es seit Jahren heftige Diskussionen. Der Bundestag hatte bereits 2007 und 2008 beschlossen, auf dem historischen Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals neben dem wieder aufgebauten Berliner Schloss ein Denkmal in Erinnerung an die Friedliche Revolution im Herbst 1989 und an die Einheit zu errichten. Den vom Bund ausgeschriebenen Wettbewerb hatten der Architekt Johannes Milla und die Choreografin Sasha Waltz gewonnen. Sein Entwurf ist eine rund 50 Meter lange begehbare Schale, die sich leicht neigt, wenn sich genügend Menschen auf der einen Seite versammeln.

Jeden Abend um 19 Uhr wollen mindestens sieben Mitstreiter von Annette Ahme Am Kupfergraben direkt neben der Bauakademie mit Plakaten zeigen, „dass das Volk die Wippe an dieser Stelle nicht will“. Die Wippe „soll nicht hier wippen, sondern zum Beispiel am Band des Bundes, dort wo das Bürgerforum gähnend leer steht“, sagt Ahme. Sie ist empört, dass das umstrittene Monument hier gebaut werden soll, „obwohl 65 Prozent der Berliner gegen die Wippe sind.“ DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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