Warten auf Schul-Container: Papageno-Grundschule bekommt mobilen Ersatzbau erst im Dezember
Mitte. Die beliebte Papageno-Grundschule in der Bergstraße platzt aus allen Nähten. Bevor die Schule einen Anbau bekommt, werden erstmal mobile Containerklassen aufgestellt.
Schulleiterin Brigitte Stemmler wartet sehnsüchtig auf den mobilen Ersatzbau, den das Schulamt versprochen hat. Die Kapazitäten sind komplett ausgereizt. Mit 404 Schülern ist die Schule so voll wie noch nie. Statt zwei erste Klassen wurden jetzt vier eingeschult. Das sind 52 Kinder mehr als geplant. Mensa und Schülerclub für die Nachmittagsbetreuung sind für so viele Kinder gar nicht ausgerichtet. „Teilungsunterricht ist auch kaum noch möglich“, so die Schulleiterin. Eine erste Klasse hat gar keinen Gruppenraum und verbringt den ganzen Tag im Klassenzimmer.
Die Papageno-Schule hat wegen der Musikbetonung schon so Raumprobleme. Es gibt keine Aula; Konzerte, Theateraufführungen und Einschulungen finden in der Turnhalle statt.
Um wenigstens für den Unterricht Abhilfe zu schaffen, will das Schulamt jetzt einen mobilen Ersatzbau auf den Schulhof stellen. Ärgerlich ist, dass der Container erst in den kommenden Wochen aufgebaut wird.
Die hohen Anmeldezahlen waren bereits vor einem Jahr bekannt. „Die Container hätten längst stehen können“, ärgert sich auch Papageno-Chefin Stemmler. Schulstadträtin Sabine Smentek (SPD) sagt, dass die Container „bis spätestens 1. Dezember stehen werden“. Das Provisorium, das maximal drei Jahre bleiben soll, wird für zwei Klassen ausgelegt. Brigitte Stemmler hofft, dass in dem Bau mindestens vier Räume entstehen. Details zu den Planungen will Smentek im Oktober mit der Schulleitung und den Elternvertretern besprechen.
Zukünftig soll die Papageno-Schule wegen der steigenden Schülerzahlen eine vierzügige Grundschule sein. Dazu ist ein Anbau geplant. „Mittelfristig werden wir eine Erweiterung des Standortes benötigen. Daran arbeiten wir gerade“, sagte Smentek.
Im Bezirk gab es in diesem Jahr insgesamt 500 Anmeldungen mehr als geplant. Bei den meisten Schulen wurden die maximalen Kapazitäten (Anzahl Züge bei Klassenfrequenz von 25 Kindern) ausgereizt. Einige Schulen mussten wie die Weddinger Erika-Mann-Schule zusätzliche erste Klassen einrichten. Eltern und Schulpolitiker beklagen, dass das Schulamt viel zu spät auf den Ansturm reagiert hat. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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