Geld ist nicht alles: So schaffen Firmen Anreize für Mitarbeiter
In manchen Branchen werden Fachkräfte inzwischen händeringend gesucht. Arbeitgeber bieten dort ihren Arbeitnehmern vielmehr als Geld, um sie zu halten. Die Palette reicht vom Personal Trainer bis zur Umsatzbeteiligung. Ein Überblick.
• Gesundheitsprävention: Viele Firmen suchen händeringend Ingenieure. Das ist für das Ingenieurbüro Arinko aus Stuttgart ein großes Problem. Als Mittelständler mit 40 Angestellten kann die Firma nicht so viel zahlen wie die großen Namen Daimler und Bosch in der Region. Die Geschäftsführung macht für seine Mitarbeiter deshalb viel im Bereich Gesundheit. Seit kurzem hat sie sogar einen Personal Trainer engagiert. "Jeder Mitarbeiter kann bis zu zehn Stunden pro Jahr mit ihm vereinbaren", erzählt Geschäftsführerin Susanne Seibold. Seit 2015 gibt es auch einen Fitness-Raum im Unternehmen, in dem alle Übungen gemacht werden können, die der Personal Trainer empfiehlt.
• Unternehmensbeteiligung: Das Berliner Start-up Ally beschäftigt 40 Mitarbeiter. Ihre App Ally zeigt Nutzern, auf welchem Weg sie von A nach B gelangen – und welche Verkehrsmöglichkeit die schnellste ist. Der Gründer Tom Kirschbaum und sein Partner möchten, dass die Beschäftigten unternehmerisch denken. Sie haben sich deshalb für einen Employee Stock Option Plan (Esop) entschieden. Esops sind Firmenbeteiligungen: Wer sechs Monate dabei ist, erwirbt seine erste Belegschaftsaktie und so fort. Insgesamt 15 Prozent der Anteile an der Firma gehören den Mitarbeitern. Die Idee dahinter: Wird die Firma aufgekauft, sind die Angestellten am Profit beteiligt.
• Umsatzbeteiligung: Ein etwas anderes Konzept hat der Bauunternehmer Krieger und Schramm aus Dingelstädt bei Erfurt. Die Firma beschäftigt 75 Mitarbeiter und errichtet zum Beispiel größere Wohnanlagen. Das Unternehmen schüttet seit 2011 zehn Prozent des Jahresgewinns an die Mitarbeiter aus. Im vergangenen Jahr hatte dadurch jeder rund 1700 Euro brutto mehr am Jahresende in der Tasche. "Bei den Mitarbeitern kommt das sehr gut an", sagt Michael Fuhlrott. Er ist zuständig für das Personal bei Krieger und Schramm. Die Umsatzbeteiligung soll die Angestellten dazu motivieren, unternehmerisch zu denken und kostensparend zu arbeiten.
• Eigenverantwortung: Wooga ist ein Software-Unternehmen mit fast 300 Mitarbeitern in Berlin. "In der Tech-Branche haben wir einen Arbeitnehmer-Markt", erklärt Marie-Blanche Stössinger, Pressesprecherin von Wooga. Firmen aus der ganzen Welt konkurrieren um wenige Entwickler. Um sie zu halten, bietet das Start-up zum Beispiel einen Notfall-Babysitter-Dienst für berufstätige Eltern an sowie eine Kooperation mit einem Kindergarten. "Doch vor allem bieten wir an, eigenverantwortlich zu arbeiten", erläutert Stössinger. Gearbeitet wird in sogenannten Studios. Jedes ist weitestgehend selbstständig. mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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