Fachkräfte in Wechsellaune
Qualifiziertes Personal ist gefragt – und wählerisch

Ein schlechtes Arbeitsklima wäre für etwa jeden dritten Arbeitnehmer ein Kündigungsgrund. | Foto: Free-Photos/pixabay.com
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Fachkräfte sind wählerisch und haben genaue Vorstellungen von ihrem Job. Damit sie zufrieden mit ihrer Stelle sind, wünschen sie sich vor allem eine spannende Tätigkeit und eine hohe Jobsicherheit. Das zeigen Ergebnisse einer StepStone-Studie zum Thema Arbeitgeberattraktivität, an der 22 000 Fach- und Führungskräfte teilgenommen haben.

Doch was hat Fachkräfte in Deutschland dazu gebracht, ihren letzten Arbeitgeber zu verlassen? Das sind die häufigsten Kündigungsgründe:

1. Zu geringe Bezahlung: Obwohl die Befragten im Rahmen der Studie mehrere Kündigungsgründe nennen konnten, gaben nur rund vier von zehn Fachkräften (39,7 Prozent) das Gehalt an. 79 Prozent der Fachkräfte gehen davon aus, dass sie nach einem Jobwechsel mehr verdienen als vorher – das zeigt die StepStone-Studie "Gehaltsverhandlungen in Deutschland".

"Die Bezahlung ist zwar wichtig, sie ist aber nur einer von vielen Faktoren, die für die Zufriedenheit im Job entscheidend sind", sagt Inga Rottländer, Karriere-Expertin bei StepStone. "Wer den Job wechselt, sollte deshalb nicht nur auf das Gehalt achten, sondern auch darauf, ob er sich bei dem neuen Arbeitgeber wohlfühlen und weiter entwickeln kann."

2. Schlechtes Arbeitsklima: Fiese Kollegen, ein unfreundlicher Chef – wer will schon mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen? Kein Wunder, dass ein schlechtes Arbeitsklima von 37,4 Prozent der Befragten als Kündigungsgrund genannt wurde und damit fast gleichauf mit einem zu geringen Gehalt liegt. Für Frauen ist ein schlechtes Arbeitsklima sogar der Hauptgrund für den Wechsel, während für Männer die Bezahlung und fehlende Aufstiegsmöglichkeiten entscheidender sind.

3. Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten: Viele Jahre im selben Job und keine Perspektive in Sicht? Für viele Fachkräfte sind fehlende Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens ein Grund, dem Unternehmen den Rücken zu kehren. 34,6 Prozent gaben an, ihrem letzten Arbeitgeber deshalb gekündigt zu haben.

4. Unpassende Unternehmenskultur: Wer sich nicht mit den Werten seines Arbeitgebers identifizieren kann, ist schneller frustriert im Job. Eine StepStone-Studie von 2018 zum Cultural Fit zwischen Unternehmen und Mitarbeitern zeigt sogar einen klaren Zusammenhang zwischen der Identifikation mit der Unternehmenskultur und der Zufriedenheit im Job. 27,7 Prozent gaben eine unpassende Unternehmenskultur als Kündigungsgrund an.

"Die Entscheidung für einen Job ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben eines Menschen. Der Job bestimmt unser Selbstbild und unseren Alltag", sagt Rottländer. "Deshalb ist es wichtig, dass Menschen auf Jobsuche sich so umfassend wie möglich über potenzielle neue Arbeitgeber informieren. Je mehr sie über den Job und das Unternehmen erfahren, desto leichter finden sie ihren Traumjob."

5. Mangelnde Weiterbildungsmöglichkeiten: Lebenslanges Lernen – viele Fachkräfte in Deutschland finden es wichtig, sich kontinuierlich fortzubilden und neue Fähigkeiten dazuzulernen. 25,2 Prozent der Befragten haben den Hut genommen, weil sie diese Möglichkeiten bei ihrem Arbeitgeber nicht bekommen haben.

6. Fehlende Work-Life-Balance: Für jede vierte Fachkraft (25,1 Prozent) war eine fehlende Work-Life-Balance ein Grund, zu kündigen. Egal ob Familiengründung oder die Pflege von Angehörigen oder Hobbys – viele Fachkräfte wollen neben der Arbeit noch ausreichend Raum für ihr Privatleben haben.

7. Mangelnde Stabilität und Jobsicherheit: Qualifizierten und flexiblen Fachkräften stehen derzeit viele Jobmöglichkeiten offen. Wer das Gefühl hat, sein Job steht auf der Kippe oder die Zukunft des Unternehmens auf wackeligen Beinen, der verlässt seinen Arbeitgeber. 22,3 Prozent der Befragten haben ihren Job zuletzt auch aus diesem Grund gekündigt.

8. Mangelnde Sinnhaftigkeit der Tätigkeit: 62 Prozent der befragten Fachkräfte finden es wichtig, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben. Das heißt nicht per se, dass sie damit die Welt verbessern wollen – aber die Mehrheit möchte mit ihrer Arbeit einen positiven Effekt erzielen. 21,7 Prozent konnten das bei ihrem letzten Job offenbar nicht und nannten dies als Kündigungsgrund. ots

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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