Wo verdiente Berliner ruhen
Bezirke pflegen derzeit 680 Ehrengräber

Der 2015 verstorbene Politiker Egon Bahr hat auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße ein Berliner Ehrengrab. | Foto: Dirk Jericho
  • Der 2015 verstorbene Politiker Egon Bahr hat auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße ein Berliner Ehrengrab.
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Auf Berliner Friedhöfen gibt es zurzeit 680 Ehrengrabstätten des Landes Berlin. Das geht aus der Antwort von Senatskanzleichef Christian Gaebler auf eine Anfrage des Abgeordneten Christian Goiny (CDU) hervor. Ehrengräber werden auf Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters für jeweils 20 Jahre ernannt.

Die Ehrengrabstätten sind mit einem Keramikstein mit dem Berliner Landeswappen gekennzeichnet und ehren „Persönlichkeiten, die sich um Berlin in hervorragender Weise verdient gemacht haben“. Die Bezirke sind für die Pflege und Instandhaltung von Gräbern zuständig. In Einzelfällen pflegen Angehörige die Grabstätten selbst. Auf allen Berliner Ehrengräbern werden anlässlich von runden Geburts- und Todestagen im Auftrag des Regierenden Bürgermeisters Blumengebinde abgelegt.

Auf den Seiten der Senatsumweltverwaltung kann man die Liste der Ehrengrabstätten abrufen. Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße gibt es zum Beispiel Ehrengräber von SPD-Politiker Egon Bahr, dem preußischen Baumeister Karl-Friedrich Schinkel, Bundespräsident Johannes Rau, dem DDR-Gerichtsmediziner Otto Prokop, dem Theaterregisseur Heiner Müller und der Schriftstellerin Anna Seghers. Viele Friedhöfe informieren in Schaukästen an den Friedhofseingängen über die Ehrengräber. Auf einigen gibt es an den Grabstätten zusätzliche Erläuterungstafeln mit Kurzbiografien. Der Heimatverein Wilmersdorf macht so etwas zum Beispiel auf den Wilmersdorfer Friedhöfen. Der Verein hat auch eine Broschüre „Berliner Ehrengrabstätten auf Wilmersdorfer Friedhöfen“ veröffentlicht.

In vielen Bezirken gibt es spezialisierte Stadt- und Friedhofsführungen auch und ein digitales Angebot zu Ehrengräbern. Die Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg hat die App „Wo sie ruhen“ herausgebracht. Diese ermöglicht einen audiovisuellen Rundgang auf Friedhöfen in Deutschland – darunter elf Berliner Friedhöfen – mit Bildern, Biografien sowie Audios zu rund 300 Berliner Grabstellen, darunter zahlreiche Ehrengrabstätten. Mehr dazu im Internet unter wo-sie-ruhen.de.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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