Museumsstandort gesichert
Bund kauft Hamburger Bahnhof
Der Hamburger Bahnhof gehört zu den weltweit größten Museen für zeitgenössische Kunst. Nach jahrelangen Verhandlungen steht jetzt fest: Der Bund kauft das Museum. Auch die benachbarten Rieckhallen sind dauerhaft gesichert.
Das Vertragspaket ist unterschrieben. Der Bund kauft das größte Haus der Berliner Nationalgalerie, den Hamburger Bahnhof unweit vom Hauptbahnhof. Das teilte die Bundesregierung jetzt mit. Mit dem Kauf „machen wir klar, welche Bedeutung Kunst und Kultur haben, gerade in Krisenzeiten“, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Mit Blick auf die enge Zusammenarbeit mit dem Land Berlin sprach Roth von einem "guten Beispiel für kooperativen Kulturförderalismus".
Den Hamburger Bahnhof kauft der Bund von der CA Immo. Der österreichische Immobilienkonzern ist Eigentümer der fast 60 Hektar großen Europacity, auf der auch der Hamburger Bahnhof steht. Seit 2017 verhandelt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) im Auftrag des Bundes mit der CA Immo, um den Museumsstandort langfristig zu sichern. Ende Juni dieses Jahres war zunächst ein Mietvertrag abgeschlossen worden. Damals hatte der Bund einen möglichen Kauf bereits angekündigt. Über die Kaufsumme hält sich die Bundesregierung allerdings bedeckt. Es soll aber um 70 Millionen Euro gehen.
Neben dem Bund hat sich auch das Land Berlin mit der CA Immo geeinigt. Es wird die Rieckhallen erwerben, die hinter dem historischen Haupthaus liegen und denen der Abriss drohte. Berlin bezahlt die Rieckhallen über einen Grundstückstausch und in bar. Im Haushalt stehen für den Ankauf der Hallen 78 Millionen Euro bereit. Der Immobilienkonzern bekommt ein Grundstück am Humboldthafen. In den einstigen Speditionshallen zeigt das Museum für Gegenwart weltbekannte Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Auch wegen der Unsicherheiten über die Zukunft der Rieckhallen war die renommierte Sammlung des Unternehmers Friedrich Christian Flick 2020 ausgezogen.
Der Hamburger Bahnhof war einst Endbahnhof der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin. Seit 1996 beherbergt das Haus das Museum für Gegenwart. Seine Sammlungen zählen zu den international bedeutendsten öffentlichen Sammlungen von Gegenwartskunst.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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