Von Ausnahmesituation erzählen
Ein Jahr nach "Berlin jetzt!" sammelt das Stadtmuseum weitere Corona-Eindrücke

"Covidarium" hat eine Berlinerin diese FFP2-Masken-Garderobe genannt. Sie "hängt" jetzt im Stadtmuseum.  | Foto: Stadtmuseum Berlin
  • "Covidarium" hat eine Berlinerin diese FFP2-Masken-Garderobe genannt. Sie "hängt" jetzt im Stadtmuseum.
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  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Das Stadtmuseum Berlin sammelt weiter Eindrücke aus der Corona-Pandemie. Damit sich auch künftige Generationen an die Seuchenzeit erinnern.

Leere Straßen und Plätze, lange Schlangen im Supermarkt, geschlossene Restaurants, Schutzmasken, Kurzarbeit und Homeoffice: Unter dem Motto "Berlin jetzt!" sammelt das Stadtmuseum Berlin seit einem Jahr Bilder aus dem Alltag in der Corona-Pandemie, um sie in der Tradition des Bürgermuseums zu dokumentieren und für die Nachwelt aufzuheben. Knapp 1000 solcher digitalen Fotos haben das Museum bisher erreicht. Ob als Einzelbild oder Serie, sie alle sind online in der Sammlung zu sehen.

Doch die Ausnahmesituation bestimmt den Alltag auch weiterhin. Das Leben in der Stadt ist auf den Kopf gestellt und eine Ende nicht in Sicht. Das Stadtmuseum ruft die Berliner deshalb auf, weitere Fotografien, Objekte und Geschichten auf der digitalen Plattform einzusenden. Denn: "Es hat sich gezeigt, dass viele Menschen aufmerksam durch Berlin spazieren und ihre Beobachtungen und Erlebnisse in dieser ungewöhnlichen Zeit teilen wollen", sagt Museumsdirektor Paul Spies. "Bislang haben wir vor allem Impressionen aus der ersten Welle im Frühjahr 2020 gesammelt, aber die jetzige Situation ist mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger." Deshalb könne sich auch jeder beteiligen, um die Stadtgeschichte mit zu erzählen.

Gesucht werden aber nicht nur ernste Beiträge über Einsamkeit und Not zum Beispiel. Auch Kreatives und Humorvolles ist erwünscht. Darüber, wie Menschen Wege finden, um miteinander in Verbindung zu bleiben. Beispielsweise mit Hof-Konzerten oder einem selbst gebastelten Balkon-Lift, der dem Nachbarn kontaktlos kleine Geschenke bringt. Streetart-Kunstwerke, literarische Texte und Filme von Künstlern kommentieren die aktuelle Situation ebenso. Auch Kinder und Jugendliche sind aufgerufen mitzumachen. Viele haben das mit dem ersten Aufruf auch schon getan und Zeichnungen oder Comics eingereicht.

Die meisten Beiträge sammelt das Stadtmuseum digital. Einiges aber hat das Museumsteam direkt in die Sammlung aufgenommen. Darunter sind 20 bunte Steine, die Kinder und Erwachsene bemalt und dekoriert haben. Die Steine waren Teil einer kilometerlangen Schlange am Rande des Wuhle-Wanderweges.

Wer sich für die Aktion des Stadtmuseums Berlin interessiert, findet alle Informationen auf  www.stadtmuseum.de/berlin-jetzt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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