Die Wahrheit über den Ursprung der Welt
Tieranatomisches Theater öffnet wieder mit neuer Ausstellung am 1. Oktober

Per Schattenriss fing Oliver Thie die Charakteristika der Basaltsteine ein. | Foto: Sattler/HU
  • Per Schattenriss fing Oliver Thie die Charakteristika der Basaltsteine ein.
  • Foto: Sattler/HU
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Das Tieranatomische Theater der der Humboldt-Universität öffnet nach langer Pandemiepause am 1. Oktober wieder seine Pforten. In der ersten Ausstellung nach dem Lockdown geht es um die künstlerische und interdisziplinäre Erforschung von mehreren Basaltbrocken.

Mehr als 200 Jahre lagen die Steinsbrocken vergessen im Berliner Museum für Naturkunde, dabei sind sie Zeugnisse einer im 18. Jahrhundert hitzig geführten Kontroverse über die Entstehung der Erde, dem sogenannten "Basaltstreit". "Neptunisten" und "Plutonisten" stritten dabei um die Frage, ob die Erde und ihre Gesteine aus dem Meer oder aus dem Feuer entstanden sind.

Gesammelt hatte die Basaltstücke 1788 der Arzt und Mineraloge Carl Wilhelm Nose. Durch die Historikerin Angela Strauß erhielt Oliver Thie jetzt Zugang zu den Gesteinsbrocken und erforschte sie auf seine eigene Art. Während Strauß die Entstehung der Sammlung nachverfolgte, wandte sich Oliver Thie den Eigenschaften der einzelnen Steine zu. "Indem er Aufzeichnungstechniken historischer Messinstrumente mit zeitgenössischen Projektionstechniken verknüpfte, entwickelte er eine eigene bildnerische Methode zur Fixierung von Schattenbildern. In einer Art ‚zeichnender Ausgrabung‘, so Thie, werden die Silhouetten der Steine aus mit Ruß bedecktem Papier herausgearbeitet", beschreibt die Universität die Arbeitsweise Thies. Zu sehen sind die Schattenbilder in der Ausstellung "Oliver Thie – die Wahrheit über den Ursprung der Welt".

Die Ausstellung wird am 1. Oktober um 18 Uhr eröffnet. Da aufgrund der Pandemie die Zahl der Besucher begerenzt ist, sind über https://ta_t-oliver-thie-die-wahrheit.eventbrite.de Zeitkarten für jeweils einstündige Besuchszeiten zu reservieren.

Begleitet wird die Ausstellung durch zwei Vorträge: "Schwarzer Grund. Zur Materialität und Messbarkeit fixierter Schattenbilder" von Professorin Claudia Blümle am 14. Oktober, 18 Uhr, im Anschluss Künstlergespräch mit Oliver Thie; "Der Sammler, der Streit und die Steine". Historischer Kontext zur Nose-Sammlung von Dr. Angela Strauß am 7. November, 16 Uhr. Die Vorträge finden im historischen Hörsaal des Tieranatomischen Theaters, Campus Nord, Philippstraße 13, statt und werden über Zoom gestreamt. Eine Anmeldung unter www.tieranatomisches-theater.de ist notwendig.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Zu sehen ist sie bis 31. Oktober dienstag bis sonnabends von 14 bis 18 Uhr.

Autor:

Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf

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