Arbeitssenatorin stellt Eckpunkte zur Ausbildungsplatzumlage vor
Die Ausbildungsplatzumlage ist ein zentrales Projekt der rot-grün-roten Koalition, für das Arbeitssenatorin Katja Kipping (Linke) jetzt die Eckpunkte vorstellte. Die Umlage sei als „Instrument gegen den Fachkräftemangel und für mehr Gerechtigkeit zwischen den Betrieben das wichtigste berufsbildungspolitische Vorhaben des Senats“.
Die Idee: Alle Betriebe zahlen einen noch zu klärenden Prozentsatz ihrer Bruttolohnsumme in einen Landesfonds ein. Unternehmen, die ausbilden, bekommen daraus einen Teil der Ausbildungsvergütungen erstattet. So sollen mehr Lehrstellen geschaffen und Berlins geringe Ausbildungsquote erhöht werden. Kipping verweist darauf, dass 2020 nur 3,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen Auszubildende waren. Nur elf Prozent der Unternehmen würden überhaupt ausbilden.
Wirtschaftsverbände und Opposition schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. „Was soll eine Ausbildungsplatzumlage bringen außer einem Berg Bürokratie?“, fragt IHK-Präsident Sebastian Stietzel. Laut IHK-Umfrage finden 40 Prozent der Ausbildungsunternehmen gar keine Azubis, weil die Schulabgänger einfach zu wenig können. „Der Senat muss für gute Bildung sorgen und verbindliche Mindeststandards in den Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Mathematik sicherstellen“, sagt Stietzel.
„Durch die geplante Zwangsabgabe überzeugt man keinen Unternehmer, auch nur eine Ausbildungsstelle mehr anzubieten“, meint auch CDU-Chef Kai Wegner. Bessere Bildung und frühere Berufsorientierung seien wichtig. Zusätzliche Belastungen in diesen Zeiten „sind das vollkommen falsche Signal“, so Wegner.
Meinen Sie, dass eine Ausbildungsplatzumlage hilft, mehr Lehrstellen zu schaffen?
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