Große Unterschiede zwischen Kiezen
Senat lässt Studie zu Infektionszahlen in Bezirken erstellen

Corona und die bekannten Regeln gibt es in allen Bezirken. Die Ausbreitung des Virus' ist jedoch sehr unterschiedlich in den Kiezen.  | Foto: Dirk Jericho
  • Corona und die bekannten Regeln gibt es in allen Bezirken. Die Ausbreitung des Virus' ist jedoch sehr unterschiedlich in den Kiezen.
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Dichte Wohnviertel, weniger Frei- und Erholungsfläche, viele Sozialhilfeempfänger und hoher Migrantenanteil begünstigen die Ausbreitung des Corona-Virus.

Das geht aus einer Studie der Senatsgesundheitsverwaltung hervor. Die Untersuchung „Das SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen in Berlin – Zusammenhang mit Soziodemografie und Wohnumfeld“ sollte den Unterschieden in den Bezirken auf den Grund gehen. Die Autoren haben Daten von Oktober ausgewertet,; also vom Beginn der zweiten Corona-Welle. Aus dem Vergleich der Zahlen geht hervor, dass Bewohner in eher ärmeren Gebieten viel häufiger betroffen sind. Die Zahlen unterscheiden sich zwischen den Bezirken teils um das Dreifache.

Am stärksten betroffen waren Ende Oktober die Bezirke Neukölln, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, während Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick die niedrigsten Inzidenzen hatten. In Neukölln gab es am 29. Oktober 2020 exakt 1361 gemeldete Corona-Fälle je 100 000 Einwohner, in Mitte 1243 und Friedrichshain-Kreuzberg 1059. Die niedrigste Inzidenz mit 418 Fällen hatte Treptow-Köpenick, gefolgt von Marzahn-Hellersdorf (427) und Lichtenberg (489).

Berlin war am 29. Oktober mit einer Inzidenz von durchschnittlich 796 je 100.000 Einwohner Deutschlands größter Corona-Hotspot. Das hänge mit der Situation als Stadtstaat und der Bevölkerungsdichte zusammen, heißt es in der Studie. Auch die anderen Stadtstaaten Hamburg und Bremen haben eine höhere Covid-Inzidenz als die meisten Flächenstaaten.

Die Infektionen in den Bezirken haben einen ganz klaren Zusammenhang zum Sozialstatus der Kieze. „Je höher der Anteil der Arbeitslosen und Transferbeziehenden in den Bezirken ist, desto höher ist die Covid-19-Inzidenz“, heißt es. Das trifft auch auf den Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund zu. „Bezirke, die eine ungünstigere Sozialstruktur aufweisen sowie dichter besiedelt sind und in denen weniger Frei- und Erholungsfläche zur Verfügung stehen, sind signifikant stärker von der Covid-19-Epidemie betroffen“, so das Fazit der Wissenschaftler. Der Senat solle diese Zusammenhänge bei der Planung von Infektionsschutzmaßnahmen berücksichtigen.

Die komplette Studie findet sich unter https://bwurl.de/164d.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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