Tagelanger Computerausfall legt Standesamt lahm
Durch die sogenannte Serverkonsolidierung sollen Millionenkosten und Energie eingespart und die Sicherheit erhöht werden. Alle Daten liegen auf den ITDZ-Servern. Wenn die Verbindung zum Hochsicherheitsrechenzentrum zusammenbricht, ist jedoch Schicht im Schacht.Wie der für das Standesamt zuständige Stadtrat Stephan von Dassel (Grüne) sagte, geht seit ein paar Tagen gar nichts mehr. Das Bürogebäude in der Parochialstraße ist offline, Telefon- und Serververbindungen sind gekappt. Ohne Zugriff auf die Datenbanken können die Mitarbeiter nichts machen. Von Dassel hat wegen der Havarie einige Kollegen nach Hause geschickt oder Akten sortieren lassen. "Es macht keinen Sinn, alles auf Papier zu notieren und später einzugeben", so der Stadtrat. Ein paar Mitarbeiter sind vorübergehend in den Walther-Rathenau-Saal im Rathaus Wedding in der Müllerstraße 146 umgezogen. Dort standen noch die Computer vom Wahlamt für die Volksabstimmung zum Ökostadtwerk.
Wie von Dassel sagt, war das bereits der zweite Ausfall der gesamten PC-Technik. Dass der Bezirk komplett vom ITDZ in der Berliner Straße 112-115 abhängig ist, "macht das Leben nicht unbedingt leichter", so der Stadtrat.
Bereits am 29. Juli war durch einen Stromausfall das ITDZ-Rechenzentrum zusammengebrochen. Polizei, Finanzämter, Gerichte und Bibliotheken konnten auf die zentralen Server nicht mehr zugreifen. Von der jetzigen IT-Panne im Standesamt Mitte waren angesetzte Eheschließungen nicht betroffen. Die Standesbeamten konnten die Liebespaare trotzdem trauen. Für die feierliche Zeremonie werden keine Computer benötigt. Unterschriften werden analog auf die Urkunden gekritzelt, Küsse und Ringe ganz real ausgetauscht.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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