Notfallbestecks für Terroranschläge
Charité-Mediziner entwickeln spezielles Notfallsieb mit Operationsinstrumenten

Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (Mitte) mit dem interdisziplinären Expertenteam der Charitè. | Foto: Gudath/Charité
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Mediziner der Charité haben speziell auf Verletzungen nach Terroranschlägen ausgerichtete Notfall-OP-Sets entwickelt. Mit den sogenannten Notfallsieben sollen im kommenden Jahr die Berliner Kliniken ausgestattet werden.

Nach dem Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz 2016 hat der Senat im Doppelhaushalt 2018/2019 die Mittel für den gesundheitlichen Bevölkerungsschutz von 65 000 Euro auf 1,13 Millionen Euro jährlich erhöht. Mit dem Geld sollen deutlich mehr Krankenhausübungen finanziert werden, um das Personal bestmöglich für den Ernstfall zu schulen. Zum Katastrophenschutzpaket gehört auch das neu entwickelte und speziell auf Verletzungen nach Terroranschlägen ausgerichteten Notfall-OP-Sieb. So nennen Mediziner die siebähnlichen Behälter, in denen sich sterilisierte OP-Instrumente wie Skalpelle, Scheren und Pinzetten befinden.

Um nach schweren Unfällen oder Terroranschlägen zeitgleich viele schwerstverletzte Patienten optimal behandeln und erstversorgen zu können, brauchen die Retter sofort die richtigen Operationsinstrumente. Mit dem Berliner Notfall-Sieb können die unterschiedlichsten Verletzungsmuster bei einem Mehrfachverletzten mit nur einem OP-Sieb versorgt werden. Dieses Spezial-Set wurde von einem interdisziplinären Expertenteam der Charité aus OP-Instrumenten zusammengestellt und mit anderen Fachexperten abgestimmt sowie in der Praxis erprobt.

„Bei schrecklichen Ereignissen, wie zum Beispiel dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz, zählt für die Verletzten jede Sekunde“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) bei der Übergabe. „Mit den neu entwickelten Notfall-OP-Sieben können viele Menschen mit schwersten polytraumatischen Verletzungen optimal versorgt und behandelt werden“, so die Senatorin. „Wir haben bereits sehr gute Strukturen in der Notfallversorgung und sind für krisenhafte Situationen gut aufgestellt. Dennoch ist es uns wichtig, dass wir unsere Mitarbeiter auf denkbare Großschadensereignisse bestmöglich vorbereiten und ihnen ergänzendes Equipment, wie das Berliner Notfall-Sieb, in ausreichender Qualität und Menge zur Verfügung stellen“, sagte Professor Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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