Jugendliche sollen desolate Unterführung verschönern
Die Unterführung ist in einem maroden Zustand. Risse, Schimmel, Graffitis und kaputte Lampen - "völlig verwahrlost" heißt es auf der Internetseite der Interessengemeinschaft Leipziger Straße/Krausenstraße (IG). Lediglich die Gitter an den Einstiegen wurden bereits erneuert. Die IG Leipziger kämpft seit Jahren dafür, dass vor allem die nördliche Seite der Leipziger Straße saniert wird. Kaputte Gehwege, verwilderte Grünanlagen, leerstehende Läden seit zehn Jahren. Die IG will die Zustände verbessern und fordert unter anderem die Sanierung der Gehwege und Grünflächen, ein neues Beleuchtungssystem, ein Toilettenhaus und ein touristisches Wegeleitsystem. Am 17. November (18 Uhr, Club Spittelkolonnaden, Leipziger Straße 47) will die Interessengemeinschaft ihre "Vorschläge zur temporären Umgestaltung der nördlichen Leipziger Straße" vorstellen. An dem Abend soll auch eine Machbarkeitsstudie diskutiert werden, die von der Senatsbauverwaltung in Auftrag gegeben wurde.
Wie das Bezirksamt beschlossen hat, soll jetzt zumindest der Tunnel verschönert werden. Es ist geplant, dass gemeinsam mit Jugendlichen benachbarter Jugendclubs oder Schulen ein Kunstprojekt gestartet wird. Das hatte die BVV beschlossen. "Wir schreiben jetzt Schulen und Freizeiteinrichtungen an, ob Interesse besteht", sagt Jugendstadträtin Sabine Smentek (SPD). Wie Petra Rohland von der Senatsbaubehörde bestätigt, sollen die Tunnelwände gereinigt und danach mit einer Folie beklebt werden, die "als Malgrundlage für das Jugendkunstprojekt dient", so Rohland. Eine direkte Bemalung der Kunststeinplatten erlaubt ihre Behörde nicht. Für die Tunnelverschönerung gibt es 5000 Euro vom Senat. "Mehr nicht", betont Rohland.
Die IG Leipziger will jedoch den maroden Tunnel komplett sanieren. Weil die Beleuchtung teilweise kaputt und der Tunnel so gruselig ist, "trauen sich vor allem Frauen und ältere Menschen nachts nicht mehr in den Tunnel", so IG-Vorsitzender Hans Dieter Malsbender. Über die geplante Tunnelkunstaktion freuen sich die Mitglieder der IG Leipziger trotzdem. Wir können nun einen Punkt unseres Kataloges von "Forderung" auf "in der Umsetzung" umstellen, heißt es im jüngsten Newsletter.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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