Kochkurse im Haus der Statistik
Kostenlose Workshopreihe „Zusammen isst man besser“

Im Haus der Statistik finden Kochworkshops zum Thema klimafreundliche Ernährung statt. | Foto: Felix Joris
  • Im Haus der Statistik finden Kochworkshops zum Thema klimafreundliche Ernährung statt.
  • Foto: Felix Joris
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Der Verein „Restlos glücklich“ hat am 22. Oktober im ehemaligen Haus der Statistik die Workshopreihe „Zusammen isst man besser“ gestartet.

An acht Terminen können bis zu 30 Teilnehmer jeden Dienstag von 11 bis 14 Uhr im Haus D in der Otto-Braun-Straße 70/72 den Löffel rühren. In den Kochkursen lernen die Leute, wie man gesund, lecker und klimafreundlich kocht. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und können auch einzeln besucht werden.

Für die Menüs werden ausschließlich Bio-Lebensmittel verwendet, die den Schönheitsidealen kritischer Konsumenten nicht genügten und aus dem regulären Verkauf aussortiert wurden. Krumme Möhren, falsch etikettierte Ware oder übrig gebliebenes Brot bekommen eine zweite Chance und werden auf kreative Weise verwertet. Mit den Workshops wollen die Veranstalter „den Austausch der Nachbarn am Alexanderplatz unterstützen und Menschen verbinden“, sagt Wenke Heuts von „Restlos glücklich“.

„Die vom Menschen freigesetzten Treibhausgase führen dazu, dass unsere Erde immer wärmer wird. In Deutschland ist unsere Ernährung für 15 bis 20 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich“, sagt Hanna Legleitner, Geschäftsleiterin von „Restlos glücklich". Selbst kleine Veränderungen der Essgewohnheiten hätten eine große Wirkung. „Klimaretten kann so lecker sein!“, so Legleitner. Die Workshops werden von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung gefördert.

Im früheren Haus der Statistik haben zu DDR-Zeiten Mathematiker alle Daten aus dem sozialistischen Alltag ausgewertet. Propagandaexperten verarbeiteten die Zahlen zu Meldungen, die monatlich in der Aktuellen Kamera verlesen wurden und die Überlegenheit des antikapitalistischen Gesellschaftssystems belegen sollten. Auch Auswertungsoffiziere der Stasi saßen in dem neun- bis elfgeschossigen Gebäude an der Ecke Otto-Braun- und Karl-Marx-Allee. Bis 2008 nutzte die Stasiunterlagenbehörde den zwischen 1968 und 1970 gebauten Gebäudekomplex. Ursprünglich sollte die Büroruinen abgerissen werden. Doch die Initiative Haus der Statistik hatte sich erfolgreich für den Erhalt ausgesprochen.

Modellquartier für Wohnen, Arbeiten und Kultur

Im Quartier „Haus der Statistik“ soll ein wird Modellquartier für Wohnen, Arbeiten und Kultur entstehen. In einer einzigartigen Kooperation entwickeln das Bezirksamt Mitte, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die Berliner Immobilienmanagement (BIM), die WBM Wohnungsbaugesellschaft und die ZKB – die sogenanntem Koop5 – das drei Hektar große Areal. Auf der Fläche des ehemaligen Rechenzentrums baut das Bezirksamt sein neues Rathaus. In die Bürobauten ziehen das Finanzamt und die BIM. An der Berolinastraße sind mehrere Neubauten mit insgesamt 40 000 Quadratmeter Bruttogeschossläche geplant. Die WBM errichtet siebengeschossige Wohnhäuser und einen 15-geschossigen Wohnturm (46 Meter) für 300 Wohnungen. 2024 sollen die Wohnhäuser fertig sein. Die Genossenschaft „Zusammenkunft Berlin“ (ZKB) will in einem neuen Zwölfgeschosser ebenfalls Wohnungen für Flüchtlinge, Obdachlose, Wohngemeinschaften und Künstler anbieten. Bereits während der Planungs- und Bauphase werden mögliche Nutzungen im Sinne des Gemeinwohls getestet. Die Kochkurse sind als sogenannte Pioniernutzung Teil des Programms.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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