Rituale geben Sicherheit

Sich gemeinsam ins Bett verkrümeln: Fühlen sich beide Partner mit diesem Ritual wohl, spricht nichts dagegen. | Foto: Jens Kalaene
  • Sich gemeinsam ins Bett verkrümeln: Fühlen sich beide Partner mit diesem Ritual wohl, spricht nichts dagegen.
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Fast jedes Paar hat Dinge, die es gerne immer wieder macht. Das können Urlaube sein, ein Restaurantbesuch oder der Kuss vor dem Einschlafen.

"Rituale signalisieren, dass einem der Partner wichtig ist, und man sich Zeit für ihn nimmt. Sie geben damit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, Sicherheit und Geborgenheit", sagt Doris Wolf, Psychologin aus Mannheim.

Normalerweise entwickeln sich Rituale nach und nach. Nicht immer sind es positive Dinge, die sich nach und nach festsetzen. Es kann zum Beispiel zur festen Gewohnheit werden, Vorschläge des anderen in bestimmten Situationen abzulehnen. Auch scheinbar positive Rituale - zum Beispiel, dem anderen stets lästige Aufgaben abzunehmen - können problematisch werden. "Je länger ein Paar zusammen ist, umso häufiger treten schädliche und zerstörerische Rituale auf", erklärt der Psychologe Hans Onno Röttgers vom Universitätsklinikum Marburg. So können zum Beispiel das Anschweigen beim gemeinsamen Essen oder ein aggressiver Ton in der Unterhaltung ritualisiert auftreten.

Bei den positiven Ritualen gibt es viele kleine und wenige große - sie alle stärken die Partnerschaft. So geben die kleinen Rituale dem Alltag eine Struktur und halten die Verbindung zum Partner. Zu den großen Ritualen können der jährliche Besuch eines Wellnesshotels oder das romantische Essen am Kennenlerntag gehören. So etwas löse starke Emotionen aus und hinterlasse beim Paar eine gute Erinnerung, sagt Wolf.

Allerdings können liebgewonnene Gewohnheiten irgendwann kippen und zur Belastung werden. Sie nerven mindestens einen der Partner, engen ihn ein oder bedeuten ihm nichts mehr. "Sie laufen dann nur noch routinemäßig ab", sagt Christa Roth-Sackenheim, Fachärztin für Psychiatrie in Andernach. Wenn aus einer guten Gewohnheit ein ungutes Zwangsritual geworden ist, sollte der Partner das auf jeden Fall ansprechen.

Das Thema sollte jedoch vorsichtig zur Sprache kommen: Denn für den anderen ist die Kündigung eines positiven Rituals irritierend bis verletzend. "Er kann es sogar als Bedrohung für die Partnerschaft auffassen", sagt Roth-Sackenheim. Kein Wunder: Ein Ritual, das bislang die Beziehung gestärkt hat, wird plötzlich zumindest infrage gestellt - das bedeutet, es hat sich etwas in der Partnerschaft geändert. In einem solchen Fall sollte das Paar gemeinsam überlegen, was das ist und wie es damit umgehen will.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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