Schimpfen und kuscheln: Haustiere nicht vermenschlichen
Ein Haustier darf nicht als Ersatz für Partner, Kind oder Mitbewohner herhalten. "Das ist ungerecht dem Tier gegenüber", sagt Ursula Bauer vom Tierschutzverein Aktion Tier. Der Grund sind überhöhte Erwartungen.
"Wenn ich den ganzen Tag auf Arbeit bin und will, dass meine Katze bis abends wartet und sich auf die Streicheleinheiten freut, geht das auf Kosten des Tieres." Vor allem, wenn Herrchen oder Frauchen dann sauer werden, falls die Katze keine Lust mehr auf Kuscheln hat.
"Ich kann nicht ein Tier holen und einen Partner erwarten", meint auch Sophie Arnold, Tierärztin und Heimtierexpertin beim Deutschen Tierschutzbund. Vielmehr müssten die Bedürfnisse des Vierbeiners im Vordergrund stehen. Manche Tiere eignen sich eher zum Beobachten als zum Kuscheln und bleiben lieber auf Distanz. "Es gibt Katzen, die lassen sich nicht so gerne anfassen", erklärt die Tierpsychologin Carmen Schmohl, die sich auf Heimtiere spezialisiert hat. Gerade ängstliche Tiere bräuchten etwas Distanz. Streicheleinheiten sind da fehl am Platz.
Missverständnisse entstehen auch, wenn Halter das Verhalten ihres Tiers vermenschlichen. "Der Mensch geht von sich aus und erwartet vom Tier das Gleiche", berichtet Schmohl. "Wenn es Probleme gibt, heißt es schnell, mein Pferd funktioniert nicht, es ist böse, das macht es mit Absicht", ergänzt Tramm. Pferde sind aber weder hinterhältig noch rachsüchtig – sie handeln instinktiv. mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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