Handy am Ohr, aber keine Raserei
Polizeibilanz für Radler auf der Friedrichstraße
Seit Ende August ist die Friedrichstraße auf 500 Metern autofrei. Einen Verkehrsunfall und Verwarnungen gab's trotzdem – für die Radfahrer.
Der sechsmonatige Modellversuch „Autofreie Friedrichstraße“ war kaum gestartet, da tönten schon die Unkenrufe. „Rasende Radfahrer, was für ein Albtraum für die Fußgänger.“ Doch was sagt die Polizei? Das wollten zwei Abgeordnete der Linksfraktion vom Innensenator wissen.
Seit Ende August hat die Friedrichstraße auf 500 Metern einen temporären Radweg mit maximal Tempo 20. Zwei Mal waren Polizisten seitdem mit Laserhandmessgeräten vor Ort, um die „Lage einzuschätzen“, wie es heißt. Die Bilanz: „keine ahndungsfähige Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch Radfahrer“. Jedoch gab es in den ersten zwei Monaten einen Verkehrsunfall. Zwei Radfahrer stießen beim Überholen zusammen, einer wurde leicht verletzt. Hinzu kamen sechs Verwarnungen, weil die Radler beim Fahren mit dem Handy telefoniert hatten. Wer erwischt wurde, musste 55 Euro zahlen.
Laut der Antwort des Senats sieht die Polizei „momentan keinen Bedarf an Geschwindigkeitskontrollen“ bei Radfahrern. Somit würden die auch grundsätzlich nicht durchgeführt. Der Modellversuch auf der Friedrichstraße läuft noch bis Januar.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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