Bezirk will mit Platzmanagement die Kriminalität im Kleinen Tiergarten eindämmen

Der Verbindungsweg zwischen den U-Bahn-Zugängen an Turmstraße und Straße Alt-Moabit ist das Terrain der Drogendealer. | Foto: KEN
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Moabit. Moabits Image eines trendigen Stadtteils leidet. Bürgermeister Christian Hanke (SPD) sorgt sich, dass Moabit als No-go-Area schlechtgeredet wird. Schuld ist die steigende Zahl von Drogen- und Gewalttaten im Kleinen Tiergarten.

Zwischen Februar und August musste die Polizei 112-mal ausrücken. 726 Personen wurden überprüft. Es gab 216 Platzverweise und 387 Strafanzeigen, davon 152 wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und 90 wegen Drogenhandels. Die Dealer seien derzeit überwiegend Asylbewerber aus Nordafrika, weiß Polizeisprecher Thomas Neuendorf.

Gehandelt wird Tag und Nacht, insbesondere auf dem Durchgangsweg zwischen Turmstraße und Straße Alt-Moabit und an den Zugängen zum U-Bahnhof Turmstraße. Überfälle ereignen sich meist in den Abend- und Nachtstunden. Der Bezirk Mitte und der von ihm eingerichtete Präventionsrat haben den problematisch gewordenen Ort schon seit Monaten im Blick. Auch die Polizei weiß schon seit Jahren, dass sich im Kleinen Tiergarten Drogenkonsumenten aufhalten und mit Rauschgift gehandelt wird.

Die stärkere Polizeipräsenz und die Zahl von Kontrollen habe die Zahl der festgestellten Drogendelikte seit Herbst 2015 deutlich erhöht, heißt es bei der Polizei. „Zudem wird durch den anhaltenden Kontrolldruck verhindert, dass sich feste Händlerstrukturen in diesem Bereich festsetzen“, so Thomas Neuendorf.

„Der Kleine Tiergarten darf kein Görli II werden“, sagt Bürgermeister Christian Hanke. Der Park sei nicht umgestaltet worden, damit sich dort eine aggressive Dealerszene etabliere, so Hanke weiter. Den Park sollen Senioren, Familien und Frauen aufsuchen können.

Der Bezirk Mitte richtet nun ein Platzmanagement ein. Zwei Streetworker sind so wie auf dem Alexanderplatz in Mitte oder auf dem Leopoldplatz in Wedding dann auch im Kleinen Tierpark unterwegs. Träger ist der erfahrene Drogenhilfeverein Fixpunkt. „Wir nehmen es sehr ernst. Wir sind dran, aber es braucht halt seine Zeit“, sagt Hanke. Letzteres liegt an den vielen Zuständigkeiten in Berlin. Ordnungsamt, Polizei und die Berliner Verkehrsbetriebe sind involviert. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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