Zweite Bildungschance
Tannenhof-Schule sitzt seit Jahren in Neukölln und gehört jetzt auch offiziell dazu

Bei der symbolischen Schilderübergabe: Matthias Klingenberg, Amtsleiter für Weiterbildung und Kultur, Stadträtin Karin Korte, Volkshochschuldirektor Uwe Krzewina und der kommissarische Leiter der Tannenhof-Schule, Kemal Ilhan. | Foto: BANk/Ru
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  • Bei der symbolischen Schilderübergabe: Matthias Klingenberg, Amtsleiter für Weiterbildung und Kultur, Stadträtin Karin Korte, Volkshochschuldirektor Uwe Krzewina und der kommissarische Leiter der Tannenhof-Schule, Kemal Ilhan.
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Die Volkshochschule (VHS) hat Anfang des Jahres die Tannenhof-Schule in der Mahlower Straße 23 übernommen. Die Einrichtung bietet Außergewöhnliches: Dort können ehemalige Suchtkranke ihren Abschluss nachholen.

Bisheriger Träger war die VHS Steglitz-Zehlendorf in Kooperation mit dem Verein Tannenhof Berlin-Brandenburg und der Senatsbildungsverwaltung. Der Grund dafür liegt in der Gründungsgeschichte. Denn vor 34 Jahren wurde das Projekt im Zehlendorfer Ortsteil Wannsee aus der Taufe gehoben. Danach zog die Einrichtung mehrmals um, bis sie schließlich 1999 ihr Quartier im Schillerkiez bezog.

In der Schule sind sowohl junge arbeitslose Erwachsene als auch Schulabbrecher willkommen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie drogensüchtig waren. In Tageslehrgängen lernen sie alles Notwendige, um doch noch an ein Abschlusszeugnis zu kommen. Im Angebot sind die Berufsbildungsreife, die erweiterte Berufsbildungsreife und der Mittlere Schulabschluss. Die Teilnehmer müssen nicht volljährig sein und können von ihrer vorherigen Schule beurlaubt werden, um zum Tannenhof zu kommen – auch das ist etwas Besonderes für den zweiten Bildungsweg. Die Erfolgsquote ist mit rund 80 Prozent hoch. Das ist sicherlich zu einem guten Teil der intensiven pädagogischen Betreuung und den Angeboten für eine sinnvolle Freizeitgestaltung geschuldet.

VHS-Direktor Uwe Krzewina: „Es ist ein Glücksfall, dass die seit vielen Jahren erfolgreiche Tannenhof-Schule nun zu einem Teil der VHS wird.“ Der zweite Bildungsweg sei ein wichtiger Teil der Erwachsenenbildung, erhöhe die beruflichen Chancen und mache es möglich, dem Leben noch einmal eine andere Richtung zu geben. Auch Kemal Ilhan, kommissarischer Leiter der Tannenhof-Schule, freut sich: „Jetzt sind wir offiziell Teil des Bezirksamtes Neukölln. Das schafft Klarheit – auch nach außen. Eine regionale Anbindung ermöglicht neue Perspektiven und Nähe.“ Das sieht auch Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) so. Mit der VHS bekomme die Schule einen gut vernetzten Bildungsträger mit großer Erfahrung.

Mehr Informationen zum Schulangebot gibt es unter www.zbw-neukoelln.de.

Bei der symbolischen Schilderübergabe: Matthias Klingenberg, Amtsleiter für Weiterbildung und Kultur, Stadträtin Karin Korte, Volkshochschuldirektor Uwe Krzewina und der kommissarische Leiter der Tannenhof-Schule, Kemal Ilhan. | Foto: BANk/Ru
In diesem Gebäude hat die Schule ihren Sitz. | Foto: BANk/Ru
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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