"Anonyme Zeichner" im Körnerpark: Bewerbungsfrist endet am 11. Mai

Schwarzweiß oder bunt, mit Stift, Kreide oder Feder: Bei der Ausstellung ist alles erlaubt. | Foto: Giorgio Benni
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Wird Kunst als solche erkannt? Oder lässt sich der Käufer von großen Namen beeinflussen? Darum geht es unter anderem in der „Ausstellung „Anonyme Zeichner“, für die sich jetzt jedermann bewerben kann.

Die Idee ist bestechend: Von Mitte Juli bis Mitte September werden in der Galerie im Körnerpark, Schierker Straße 8, rund 500 Zeichnungen von 500  Zeichnerinnen und Zeichnern gezeigt – ohne Signatur und ohne Namensschildchen. Die Arbeiten werden für einen Einheitspreis von 200 Euro verkauft, die Künstler erhalten pro verkauftem Bild 120 Euro. Erst wenn es an den neuen Besitzer gegangen ist, wird die Anonymität des Zeichners aufgehoben. Sein Name wird dann auf der Leerstelle in der Galerie eingetragen.

Die Künstlerin Anke Becker hat dieses Konzept 2006 entwickelt. Zum ersten Mal wird es nun in Neukölln zu erleben sein. Das Ziel ist, die üblichen Regeln des Kunstmarktes auszuhebeln und ad absurdum zu führen. Anke Becker möchte wissen: Wie verändert sich das Urteil des Betrachters, wenn er nichts über die Herkunft des Bildes weiß? Wie entwickelt er eine Definition von Wert, wenn die Preise einheitlich sind? Jeder Ausstellung geht ein offener, internationaler Aufruf voraus, Zeichnungen einzusenden. 

In den vergangenen Jahren haben die unterschiedlichsten Menschen teilgenommen – vom hochgehandelten Künstler, der wissen wollte, ob seine Werke auch ohne seinen Namen funktionieren, bis zum unbekannten Hobby-Zeichner, der ebenfalls gespannt auf die Resonanz des Publikums war.

Anke Becker und ihr Team sind konsequent: Auch die Auswahl der Zeichnungen, die es in die Ausstellung schaffen, ist anonymisiert. Inhaltliche Vorgaben gibt es nicht. Es gilt lediglich die Regel, dass die Werke maximal ein DIN-A3-Format haben dürfen. Alter und Geschlecht der Teilnehmer werden nicht erfragt und spielen somit ebenfalls keine Rolle. Bewerbungsschluss ist am 11. Mai.

Alles Weitere ist zu erfahren auf www.anonyme-zeichner.de. Dort gibt es auch ein Archiv von mehr als 1000 Zeichnungen, Schenkungen von Künstlern, die bereits an einer der Ausstellungen in Deutschland oder im Ausland teilgenommen haben. Diese können für 200 Euro gekauft werden. Die Erlöse gehen zu 100 Prozent an die Kunstaktion.

Schwarzweiß oder bunt, mit Stift, Kreide oder Feder: Bei der Ausstellung ist alles erlaubt. | Foto: Giorgio Benni
Wer hinter dem Werk steckt, erfährt der Käufer erst nachdem er 200 Euro bezahlt hat. | Foto: pv
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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