Ohnehin nicht mehr geplant
Neukölln untersagt Gebetsruf wegen Menschenauflauf vor Moschee

Vor der Dar-as-Salam-Moschee an der Flughafenstraße hatten sich zu viele Menschen versammelt. | Foto: Schilp
  • Vor der Dar-as-Salam-Moschee an der Flughafenstraße hatten sich zu viele Menschen versammelt.
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Trotz der Corona-Schutzregeln versammelten sich laut Polizeiangaben am Freitag, 3. April, rund 300 muslimische Gläubige vor der Dar-as-Salam-Moschee an der Flughafenstraße 43, um dem Gebetsruf des Muezzins zu lauschen. Nun hat Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) Veranstaltungen dieser Art verboten.

Die seien allerdings nach den Vorkommnissen auch gar nicht mehr vorgesehen, sagt Juanita Villamor, Sprecherin des Moschee-Vereins Neuköllner Begegnungsstätte (NBS). Die ursprüngliche Idee war, gemeinsam mit der evangelischen Genezareth-Gemeinde am Herrfurthplatz die Aktion „Ich höre deinen Ruf“ umzusetzen: Jeden Tag sollten gleichzeitig die Kirchenglocken und der Muezzin-Ruf zu hören sein, als „Zeichen für Trost und Solidarität“.

Moscheeverein war selbst überrumpelt

Doch schon vor dem Start am 3. April um 13.30 Uhr war die Resonanz im Internet so lebhaft, dass NBS die muslimischen Gläubigen dazu aufrief, zu Hause zu bleiben. „Zuvor haben wir das nicht ausdrücklich getan, weil es uns selbstverständlich erschien. Wir waren mit die Ersten, die auf die Einhaltung von Schutzmaßnahmen geachtet haben“, so Villamor. Von Anfang an sei klar gewesen, dass der Gebetsruf nur von den umliegenden Wohnungen aus sowie über Facebook zu hören sein sollte.

Doch das hielt viele nicht davon ab, sich vor dem Zaun der Moschee zu versammeln. Die Polizei schaffte es nicht in jedem Fall, die Menschen dazu zu bringen, den nötigen Abstand voneinander zu halten, teilt sie mit. So wurde die Veranstaltung in Einvernehmen mit dem Imam beendet – und soll auch nicht wiederholt werden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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