Neukölln. Seit 2006 weht jedes Jahr einen Tag lang die Regenbogenfahne vor dem Rathaus. So auch am 20. Juni im Beisein der Neuköllner Abgeordneten Anja Kofbinger, Sozialstadtrat Bernd Szczepanski und der Gleichstellungsbeauftragten Sylvia Edler.
Auf Initiative des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) wurden 1996 erstmals die Rathäuser von Schöneberg, Tiergarten und Kreuzberg mit der Regenbogenfahne beflaggt. Seitdem zeigten von Jahr zu Jahr mehr Bezirke Flagge gegen Homophobie und für Respekt gegenüber homosexuell orientierten Menschen. Im Jahr 2006 bekundete Neukölln das erste Mal dieses Zeichen der Solidarität und am 20. Juni zum achten Mal. Sozialstadtrat Bernd Szczepanski hisste die Fahne in Anwesenheit der Neuköllner Abgeordneten Anja Kofbinger (beide Bündnis 90/Grüne), der Gleichstellungsbeauftragten Sylvia Edler sowie Vertretern von Homosexuellenvereinen und -verbänden. "Schwule, Lesben, Bisexuelle und gehören zu Neukölln, daran darf es keinen Zweifel geben", betonte der Stadtrat. Szczepanski kündigte an, der Bezirk werde die gute Zusammenarbeit mit den Beratungs- und Aufklärungsprojekten des LSVD fortsetzen. Der Aufklärungsarbeit auf allen Ebenen ist es zu verdanken, dass der Respekt gegenüber homosexuellen Männern und Frauen sowie die Anerkennungsbereitschaft ihrer Lebensgemeinschaften bei uns immer größer werden. Dennoch kommt es immer noch zu Diskriminierungen und Übergriffen. So wurde Ramin Rachel von den Schwusos Neukölln kürzlich vor seiner Haustür körperlich angegriffen und beleidigt. Lobenswert fand er in dieser Situation den schnellen Einsatz der Polizei, die sich "sensibilisiert gezeigt" habe, den Täter sofort verfolgte und aufgriff. "Wir sind in Berlin schon sehr weit, was die Gleichberechtigung und sexuelle Vielfalt angeht", findet Rachel.
"Die Sensibilisierung und Aufklärung der Polizei zeigt allmählich Wirkung", findet auch Anja Kofbinger, die im Abgeordnetenhaus als fachpolitische Sprecherin der Fraktion die Interessen von Frauen, Lesben, Schwulen und Transgender vertritt. "In den Statistiken werden allerdings viele Vorfälle gar nicht erfasst." In anderen Teilen der Welt, wie in Russland, haben homosexuelle Menschen noch mit weitaus größeren Problemen zu kämpfen. Per Gesetz ist dort kürzlich die "Propagierung von Homosexualität" verboten worden, was eine massive Einschränkung der Menschenrechte bedeutet. Auf Antrag der Grünen wurde deshalb in der letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine Entschließung angenommen, die die Regierenden der Neuköllner Partnerstadt Puschkin auffordert, sich diesem Vorhaben entgegenzustellen.
Sylvia Baumeister / SB
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...
Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...
Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...
Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.