Mehr Komfort für Fußgänger
Stadtrat Jochen Biedermann möchte im Schillerkiez die Situation auf Gehwegen verbessern

Der Neuköllner Stadtrat Jochen Biedermann an der Stichstraße, die in den  Anita-Berber-Park führt. Die beiden Parkplätze am Straßenrand sind für behinderte Menschen reserviert. | Foto:  Schilp
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  • Der Neuköllner Stadtrat Jochen Biedermann an der Stichstraße, die in den Anita-Berber-Park führt. Die beiden Parkplätze am Straßenrand sind für behinderte Menschen reserviert.
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Hohe Bordsteine, herumstehende Leihroller, holprige Gehwege: Im Schillerkiez haben es Fußgänger oft nicht leicht, besonders wenn sie mit Rollstuhl, Rollator oder einem Kinderwagen unterwegs sind. Doch es gibt Projekte, die die Verhältnisse verbessern.

Über schon Geschafftes und noch Geplantes informierte kürzlich Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen), Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr. Treffpunkt zum Vor-Ort-Termin war an der Leinestraße. Dort, etwa auf Höhe der Lichtenrader Straße, gibt es einen rund 50 Meter langen Zugang zum Anita-Berber-Park, der in den vergangenen Monaten barrierefrei umgebaut wurde. Nun ist der Stichweg frisch gepflastert und als Spielstraße ausgewiesen. Er endet an einer Rampe, die bereits seit Jahren existiert und in den etwas tiefer gelegenen Park führt.

An der Ecke Oder- und Allerstraße gibt es bereits eine Jelbi-Station. | Foto: Schilp
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Bequemer geworden ist es auch, die Leinestraße zu überqueren, um zum Stichweg zu gelangen. Die Bordsteine wurden abgesenkt und Gehwegvorstreckungen gebaut. Nun ist die Fahrbahn an dieser Stelle sehr schmal, und die Menschen können sie mit wenigen Schritten passieren. Rund 200 000 Euro hat die Umgestaltung gekostet. Die Summe kam aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“. Für Jochen Biedermann sehr gut angelegtes Geld. „Einem Ortsunkundigen wird wahrscheinlich gar nichts auffallen, aber für die Anwohner bedeutet das Ganze einen großen Unterschied.“

Vorne der alte, holprige Radweg am Zaun des Tempelhofer Felds. Hinter der rotweißen Absperrung ist er bereits entsiegelt und Bäume wurden gepflanzt. | Foto: Schilp
  • Vorne der alte, holprige Radweg am Zaun des Tempelhofer Felds. Hinter der rotweißen Absperrung ist er bereits entsiegelt und Bäume wurden gepflanzt.
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Auch an der nur rund 100 Meter entfernten Oderstraße tut sich etwas. Sie soll sich auf ganzer Länge in eine Fahrradstraße verwandeln, auf der Radler Vorrang haben. Die Fahrbahn kann aber voraussichtlich erst im Jahre 2027 in Angriff genommen werden, denn zuvor müssen die Wasserbetriebe dort Leitungen austauschen. An den Straßenrändern sind aber schon Arbeiten im Gange. Dort, wo es Eingänge zum Tempelhofer Feld gibt, entstehen neue barrierefreie Querungen mit Mittelinseln. Außerdem sind bereits Teile des alten, schmalen und holprigen Radwegs aus den 1980er-Jahren verschwunden. Stattdessen stehen auf dem entsiegelten Streifen nun junge Bäume.

Stadtrat Jochen Biedermann und Stadtplaner Winfried Piecherri an der Rampe zum Park. | Foto: Schilp
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Im vergangenen Jahr hat der Bezirk mehr als eine Million Euro für Arbeiten an Gehwegen ausgegeben, in diesem Jahr soll es eine noch höhere Summe sein. „Oft höre ich: Es kann doch nicht so schwer sein, ein paar Bordsteine abzusenken. Aber doch, das ist es leider“, sagt Biedermann. Es sei viel Handarbeit nötig, das mache es teuer. Bei einer Absenkung müssten immer zwei bis drei Meter Gehwegpflaster aufgenommen werden, um das nötige Gefälle hinzubekommen. Umso schmaler der Bürgersteig, desto schwieriger werde die Angelegenheit. Gullys verkomplizierten das Ganze noch, denn deren Höhenniveau dürfe nicht verändert werden, so der Stadtrat.

Stadtrat Jochen Biedermann (r.) mit Stadtplaner Winfried Piechierri, dem Gebietsbeauftragten für den Schillerkiez. Sie stehen an der Oderstraße, wo gerade eine barrierefreie Überquerungsmöglichkeit für Fußgänger gebaut wird. | Foto: Schilp
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Ein weiterer Umstand macht Fußgängern oft das Leben schwer. An vielen Ecken stehen Mietroller und -fahrräder herum und blockieren die Gehwege. Das soll sich ändern. An einigen wenigen Stellen gibt es bereits feste Jelbi-Stationen, wo die Mietfahrzeuge abgestellt werden können und sollen. Weitere 15 Punkte im Schillerkiez sind genehmigt. „Bald wird es mindestens eine Station im Radius von 200 Metern geben. In dem Moment ist es den Anbietern möglich, ein digitales Halteverbot zu aktivieren. Dann kann die Miete nur noch an den Jelbi-Punkten beendet werden“, erklärt Biedermann.

Wann genau es so weit ist, steht noch nicht fest. Zuständig ist die BVG, und die weiß noch nicht, wie viel Geld sie in diesem Jahr für diese Aufgabe ausgeben kann. Übrigens ist nicht nur im Schillerkiez ein solches Jelbi-Netz geplant, sondern auch rund um den Reuterplatz.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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