Für den Girls'Day werden noch Plätze in Neuköllner Unternehmen gesucht
"Frauen und Männer sind immer noch geneigt, geschlechterspezifische Berufe auszuwählen", so Uwe Mählmann, Pressesprecher der Arbeitsagentur. Mit dem Girls'Day am 23. April sollen solche sozial geprägten Vorbehalte bei den Mädchen aufgebrochen werden. An dem Praxistag in Betrieben können Schülerinnen der Klassenstufen fünf bis zehn Einblicke in Berufe bekommen, die nicht frauentypisch sind und sich ermutigen lassen, auch eine technische oder handwerkliche Ausbildung in Betracht zu ziehen.
Im vorigen Jahr nahmen nach Angaben der Gleichstellungsbeauftragten Sylvia Edler 585 Neuköllner Schülerinnen teil. "Damit liegen wir auf Rang drei der Berliner Bezirken", sagt sie. Neuköllner Firmen boten insgesamt 297 Plätze an. Um dieses Jahr mehr Anbieter ins Boot zu holen, schrieb Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD) etliche Unternehmen an.
Schon seit sechs Jahren beteiligt sich die Firma Weidling GmbH, die ihren Sitz in der Sonnenallee 224 hat. Das Familienunternehmen bietet viele Druckverfahren an, die hauptsächlich in der Industrie und der Medizintechnik gebraucht werden: Siebdruck, UV-Digitaldirektdruck, Ätztechniken, Laserbeschriftung und Tampondruck, ein Verfahren, bei dem mit einem Silikonkissen Drucke auf unebenen Materialien aufgetragen werden.
Die Firma bildet regelmäßig Azubis zu Industriekaufleuten und im Bereich "Medientechnologie Druck" aus. "In der Regel übernehmen wir unsere Azubis", sagt Ausbilder Sascha Wunderlich, der im Siebdruck bisher nur weibliche Lehrlinge hatte. "Der Siebdruck ist zwar ein richtiges Handwerk, er erfordert aber viel Feingefühl", erklärt er. Um das Berufsbild bei den Mädchen bekannter zu machen und weil das Unternehmen Azubis sucht, bietet es vier Plätze für Mädchen an.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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