Alte Technik gehört ins Museum
Beim Karower Feuerwehrfest informieren die Kameraden über ihre Arbeit, aber auch über ihre Probleme
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr bereiten gerade mit viel Engagement das große Feuerwehrfest rund um die Wache in Alt-Karow vor.
Das Wochenende vom 24. bis 26. August steht wieder ganz im Zeichen der Freiwilligen Feuerwehr. Doch auch bei den Kameraden in Karow liegen Freud und Leid dicht beieinander. Einerseits freuen sie sich auf dieses Dorffest, anderseits ärgern sie sich über die veraltete Technik, mit der sie rund um die Uhr im Einsatz sind. „24 Stunden sind die Kameraden in Rufbereitschaft“, erklärt der Sprecher Tim Peschke. Doch wenn die Feuerwehrleute die Tore zur Fahrzeughalle aufmachen, dann blicken sie auf Technik, die 20 Jahre alt und älter ist.
„Das älteste Fahrzeug ist für den Katastrophenschutz da“, so Peschke. Die Feuerwehrleute befürchten, dass es bald außer Dienst gestellt werden muss. „Dann gibt es für den Norden Berlins kein solches Spezialfahrzeug mehr.“ Gerade bei den großen Stürmen und den Regenfällen wurde die Ausrüstung mit den großen Pumpen benötigt. Da waren Keller leerzupumpen oder umgestürzte Bäume zu beseitigen. „Wir haben noch ein Löschfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug“, sagt Peschke. Doch auch diese Technik ist veraltet.
Zur Freiwilligen Feuerwehr in Karow gehören 33 Mitglieder. Auch über den Nachwuchs müssen sich die Kameraden keine Sorgen machen. 30 Jugendliche machen bei der Jugendfeuerwehr mit, und es stehen noch einige auf der Warteliste. „Wir betreuen ständig über 50 Kinder und Jugendliche“, erklärt Peschke nicht ohne Stolz. „Wir sind damit aber auch an unsere Grenzen gestoßen.“ Wenn die Mitglieder der Jugendfeuerwehr 18 Jahre alt sind und die entsprechenden Prüfungen bestanden haben, dann können sie auch zu den Einsätzen fahren.
Auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Karow begrüßen die Entscheidungen des Senats, mehr Geld für Technik bereitzustellen. Doch sie wissen auch, dass es noch mindestens zwei Jahre dauern wird, bevor sie davon profitieren können. „Wir fahren im Durchschnitt zu 30 Einsätzen im Monat“, erläutert Peschke. Aber die Normzeiten können sie schon lange nicht mehr halten. Das liegt an den vielen Baustellen in Karow und auf den Zufahrtsstraßen. Oftmals können die Autofahrer gar keine Rettungsgasse bilden, weil die Straßen so verstopft sind. „Vor allem haben wir Probleme mit den vielen Einbahnstraßen,“ meint Peschke. „Wir müssen oft große Umwege fahren.“ Das kann natürlich nicht im Sinne der Menschen sein, die dringend die Hilfe benötigen.
Doch diese Probleme sollen nicht im Mittelpunkt des Dorffestes Ende August stehen. An den drei Tagen sind Freude und Spaß angesagt. Das Fest steht unter dem Motto „Hast du Mut zu retten?“. Dabei gibt es die Feuerwehr zum Anfassen mit einer Ausstellung der Technik. Die Jugendfeuerwehr wird sich mit Übungen vorstellen, und die Kameraden der Feuerwehr stellen Techniken zum Löschen von unterschiedlichen Bränden vor.
Weitere Informationen über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr gibt es im Internet auf www.ff-karow.de.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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