Kein Personal – keine Häftlinge: Frauengefängnis ist vorübergehend geschlossen

Wegen Personalmangels wird das Gebäude an der Arkonastraße 56 vorübergehend nicht mehr als Frauengefängnis genutzt. | Foto: Bernd Wähner
  • Wegen Personalmangels wird das Gebäude an der Arkonastraße 56 vorübergehend nicht mehr als Frauengefängnis genutzt.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Wegen Personalmangels im Justizvollzug ist das Frauengefängnis Pankow in der Arkonastraße 56 nicht mehr belegt. Die bisherigen 51 Insassinnen sind auf drei andere Gefängnisse in Lichtenberg, Neukölln und Reinickendorf verteilt worden, heißt es aus der Senatsjustizverwaltung.

Ebenfalls in anderen Einrichtungen sind die 29 Justizvollzugsbeamtinnen eingesetzt worden. Das Gefängnis musste schließen, weil zu wenig Personal in den Haftanstalten des Landes Berlin zur Verfügung steht. Etwa ein Viertel der Personalstellen ist nicht besetzt. Deshalb werden zurzeit neue Mitarbeiter ausgebildet. Bis diese einsatzbereit sind, will die Justizverwaltung durch geeignete Maßnahmen ihre bisherigen Vollzugsbeamten entlasten.

Die Schließung des Pankower Gefängnisses und die Verteilung von Insassinnen und Personal auf andere Gefängnisse ist allerdings nur eine vorübergehende Maßnahme. Ende 2016, wenn neue Dienstkräfte eingearbeitet wurden, soll das Pankower Gefängnis wieder in Betrieb gehen.

Bis zur Wiedereröffnung wird sich für die bisher in Pankow inhaftierten Frauen in den anderen Haftanstalten am gewohnten Tagesablauf nichts ändern. Justiz-Staatssekretär Alexander Straßmeir (CDU) teilt auf Anfrage im Abgeordnetenhaus mit, dass Tagesablauf, Freizeitgestaltung und Besucherregelungen in den anderen Frauengefängnissen ähnlich sind. Außerdem sei geplant, die Computer-Recyclingwerkstatt, in denen die Pankower Inhaftierten bisher tätig waren, aus Pankow in eine andere Haftanstalt zu verlagern. Weiterhin sollen in den Gefängnissen zusätzliche Arbeitsplätze in den dort bestehenden Betrieben für die Pankower Frauen geschaffen werden.

Das heutige Frauengefängnis Pankow wurde von 1907 bis 1928 zunächst als Gefängnis des Amtsgerichts Pankow genutzt. Von 1933 bis 1945 war es eine Unterkunft von Nazi-Organisationen. Danach wurde es von der Sowjetischen Militäradministration übernommen, die es 1947 der Berliner Justiz zurückgab. Von Beginn der 50er-Jahre bis Anfang 1990 befand sich dort eine Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit, die im Februar 1990 dem Ministerium des Innern der DDR unterstellt und nach der Wiedervereinigung im Oktober 1990 geschlossen wurde. Seit 1998 wird der Gebäudekomplex als ein Bereich der Justizvollzugsanstalt für Frauen des Landes Berlin genutzt. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 779× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 785× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 475× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 945× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.862× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.