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Berlin ehrt Heinz Brandt mit einer Gedenktafel an seinem Pankower Wohnhaus

Am Haus an der Neumannstraße 50 erinnert jetzt eine Gedenktafel an Heinz Brandt. | Foto: Bernd Wähner
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Am Haus Neumannstraße 50 ist jetzt eine Berliner Gedenktafel zu Ehren des Journalisten und Redakteurs Heinz Brandt eingeweiht worden. Er lebte dort mit seiner Familie von 1950 bis 1958. Die Gedenktafel wurde in Zusammenarbeit von der Senatskulturverwaltung und dem Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin initiiert.

Heinz Brandt kam 1909 als Sohn eines Rabbiners in Posen zur Welt. Allerdings trat er als junger Erwachsener schon bald aus der jüdischen Gemeinde aus. Er war seinerzeit begeisterte Kommunist und konnte generell mit Religionen nichts anfangen. Brandt ging nach Berlin und begann Wirtschaftswissenschaften zu studieren.

Aufgrund seiner Gesinnung flog er aber von der Uni. 1934 wurde er von den Nazis erstmals verhaftet, weil er beim Verteilen von Flugblättern erwischt wurde. Er kam ins Zuchthaus Brandenburg. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe wurde er aber nicht entlassen, sondern als Jude ins Konzentrationslager Sachsenhausen, später nach Auschwitz und Buchenwald verschleppt. Ihm gelang es, all die Jahre im KZ zu überleben.

Einige Jahre nach seiner Befreiung aus dem KZ zog er 1950 mit seiner Familie nach Pankow. Er war dann zunächst SED-Funktionär, brach aber Ende der 50er-Jahre mit dem System und floh in den Westen, wo er dann als Redakteur einer Zeitschrift der IG Metall arbeitete.

Heinz Brandt kam 1961 zu einer Konferenz nach West-Berlin, wurde von der Stasi in einen Hinterhalt gelockt, betäubt, nach Ost-Berlin verschleppt und schließlich unter anderem wegen staatsgefährdender Propaganda zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt. Erst drei Jahre später wurde er durch das Engagement von Amnesty International in den Westen entlassen. Bis zu seinem Tode 1986 war Heinz Brandt an Politik interessiert, vertrat immer seine eigene Meinung. Brandt war in Westdeutschland unter anderem in der SPD, und später Gründungsmitglied der Grünen. Nach ihm ist bereits die Integrierte Sekundarschule an der Langhansstraße in Weißensee benannt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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