Kanal unterm Mauerpark: Grüne und SPD fordern Einbeziehung der Anwohner
Der Stauraumkanal soll die Wasserqualität der Berliner Gewässer verbessern. Wenn es stark regnet, sind die Klärwerke überlastet. Wasser von den Straßen wird dann ungefiltert in fließende Gewässer gespült. Damit diese Umweltverschmutzung aufhört, einigten sich Senat und Wasserbetriebe darauf, dass in Berlin mehr Stauraumkanäle gebaut werden. Dort wird das Wasser gespeichert, bevor es geklärt werden kann.
Unter dem Mauerpark wollen Wasserbetriebe und Senat in absehbarer Zeit einen 7000 Kubikmeter fassenden Stauraumkanal bauen. Vorgesehen ist eine Röhre mit 3,80 Meter Durchmesser und 725 Meter Länge. An der Gleim- und Bernauer Straße soll es Einstiegsschächte geben, über die die Rohre in die Erde gepresst werden. Etwa zwei Jahre soll gebaut werden. Dass ein Stauraumkanal sinnvoll ist, ist unstrittig. Aber über die Lage und die Art und Weise des Bauens gibt es gegenläufige Auffassungen. Anwohner und Bezirkspolitiker befürchten, dass die umliegenden Wohngebiete durch die zurzeit präferierte Bauvariante erheblich belastet werden und die Grünanlage nicht mehr uneingeschränkt genutzt werden kann.
Die Fraktionen der Bündnisgrünen und SPD in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordern nun in einem Antrag, dass sich das Bezirksamt einschalten soll. Es solle dafür sorgen, dass die Wasserbetriebe und der Senat die Bürger in einer Veranstaltungsreihe umfassend über das Vorhaben "Bau eines Stauraumkanals im Mauerpark" informieren. Der Abwägungsprozess müsse öffentlich diskutiert werden, so die Antragsteller. Fragen der Bürger sollten beantwortet und ihre Anregungen bei der weiteren Planung berücksichtigt werden.
Der BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung beschäftigte sich inzwischen mit diesem Antrag und stimmte ihm einstimmig zu. So wird ihn die BVV auf ihrer Sitzung am 2. April um 17.30 Uhr im BVV-Saal in der Fröbelstraße 17 wohl auch beschließen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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