Von Pantoffeltierchen und Meteoriten
Internationales Festival in der Schaubude

In "Still Life" spielen naturalistische Puppen mit unseren Vorstellungen von Natürlichkeit. | Foto:  Jaka Varmuz
  • In "Still Life" spielen naturalistische Puppen mit unseren Vorstellungen von Natürlichkeit.
  • Foto: Jaka Varmuz
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Mit einem internationalen Festival meldet sich das „Theater der Dinge“ in der Schaubude Berlin zurück. Auftakt macht am 4. November das Puppentheater Ljubljana.

Das zeitgenössische Figuren- und Objekttheater präsentiert beim Festival verschiedene nationale und internationale Produktionen. Was sie alle gemein haben, ist die ökologische Frage, wie sich der Mensch in der Welt neu verorten kann. Die gezeigten Produktionen laden ein, die verschiedenen Facetten dieses großen Themas zu erkunden.

In der Inszenierung „Still Life“ des Puppentheaters Ljubljana changieren die naturalistischen Puppen zwischen lebendig und ausgestopft und spielen mit unseren Vorstellungen von Natürlichkeit. Das Puppentheater eröffnet das Festival am 4. November. In der Koproduktion „Pantoffeltierchen und Meteoriten“ von Xesca Salvà und Marc Villanueva Mir suchen Biologinnen nach pilzartigen Geflechten und überführen die Theorien der US-amerikanischen Anthropologin Anna Tsing in eine Installation. Tsing ist beim Festival mit einem Vortrag vertreten. In der Koproduktion „Insekten“ des Jungen Nationaltheaters Mannheim mit der französischen „cie. toit végétal“ und in der Romanadaption „Als die Tiere den Wald verließen“ blicken die Protagonisten mit dem Publikum aufs Artensterben. Derweil fliegt in der Installation „Pawāaraibu“ eine singende Drohne über die Überreste des Hambacher Forsts.

Aber es geht auch um Anwesenheit und Abwesenheit, etwa in Franz Schrörs Zoom-Performance „Zimmer ohne Ausblick“ oder einer „Choreografie mit Licht und Nebel“ der scheinzeitmenschen. Oder den Einfluss globaler Warenströme auf Mensch und Natur, wie es Yves Ndagano und Jan-Christoph Gockel in ihrem Film „Coltan-Fieber“ anhand der Kinderarbeiter in der Demokratischen Republik Kongo oder Silke Huysmans und Hannes Dereere in ihrer Recherche über den Inselstaat Nauru eindringlich erzählen.

Das Festival in der Schaubude Berlin in der Greifswalder Straße 81 läuft vom 4. bis 13. November. Das gesamte Programm steht auf www.schaubude.berlin. Wegen Corona ist das Bühnenprogramm in diesem Jahr kleiner gehalten. Stattdessen laden intime Vorstellungen und Installationen, digitale Inszenierungen und ein Filmprogramm zur inhaltlichen Auseinandersetzung ein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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