Behörden können kaum etwas gegen illegale Ferienwohnungen unternehmen
Auch unternehmen kann man kaum etwas gegen diese illegalen Vermietungen. Dieses bittere Fazit zieht Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). Prenzlauer Berg ist bei Touristen beliebt. Wer nach Berlin kommt, möchte den Szene-Ortsteil kennenlernen. Das kann man wohl am besten, wenn man hier auch Kost und Logis findet. In den vergangenen Jahren entstanden viele Hotels, Hostels und Pensionen neu. Aber offenbar ist die Nachfrage, vor allem nach privaten Unterkünften, sehr groß. So entwickelte sich neben den offiziellen Herbergsbetrieben eine illegale Grauzone. Hausbesitzer vermieten Wohnungen an Feriengäste. Dabei kassieren sie mehr, als ihnen die reguläre Miete jeden Monat einbringen würde. So sind die Ferienwohnungen inzwischen zu einem richtigen Geschäftszweig geworden.Aber: Das Geschäft mit den Ferienwohnungen ist illegal. "Wer aus einer Wohnung eine Ferienwohnung macht, muss eine Nutzungsänderung beantragen", erklärt Stadtrat Kirchner. Außerdem müsse es für den Betrieb der Ferienwohnung eine Genehmigung geben. Wer Ferienwohnungen in größerem Stil vermietet, hätte sogar die Pflicht, das als Gewerbe anzumelden.
Für ganz Prenzlauer Berg wurde aber nicht eine einzige derartige Nutzungsänderung beantragt. Es wurde auch keine Ferienwohnung genehmigt. Deshalb gibt es auch keine konkreten Zahlen, wie viel Wohnraum durch die artfremde Nutzung dem eigentlichen Wohnungsmarkt entzogen wird.
Für das Gebiet Helmholtzplatz geht die Stadterneuerungsgesellschaft Stern zum Beispiel von 150 bis 200 Ferienwohnungen aus, Mietergemeinschaften rechnen dagegen mit 400 bis 500 Wohnungen. Am Teutoburger Platz sollen es laut Stern 60, laut Mietergemeinschaften 100 bis 120 sein.
Man warte nun auf die neue Zweckentfremdungsverbotsverordnung, sagt Kirchner. "Wir hoffen, dass es dann Regelungen gibt, damit wir gegen illegale Ferienwohnungen endlich vorgehen können."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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