Gutachten liegt vor: Die alten Bäume halten nicht mehr lange durch
An 15 Bäumen werden tote Äste entfernt. Des Weiteren werden an zwei Bäumen die Kronen reduziert. Bei diesen Arbeiten handelt es sich um normale Pflegemaßnahmen, stellt Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) klar. Sie stehen in keinem Zusammenhang mit den Straßenbaumaßnahmen auf der Pappelallee ab 2014. Im Vorfeld dieser Bauarbeiten muss darüber nachgedacht werden, wie es mit den Pappeln auf der Allee weitergeht. Im September fand eine Begehung auf der Pappelallee und Stahlheimer Straße zu einem aktuellen Baumgutachten statt. Dabei machte der Gutachter deutlich: Die Pappeln und Eschen sind als Straßenbäume ungeeignet. Bereits jetzt ist der Baumbestand lückenhaft, weil Bäume gefällt werden mussten. Ein Alleecharakter ist teilweise nicht mehr vorhanden. Der Gutachter geht davon aus, dass die meisten noch vorhandenen Bäume eine Reststandzeit von unter 15 Jahren haben. Damit seien sie als nicht mehr erhaltenswert einzustufen.
Würden die Bäume stehen bleiben, müssten im Zuge der Bauarbeiten zumindest die Baumscheiben vergrößert werden. Das hätte zur Folge, dass ein separater Radstreifen auf der Straße nicht angelegt werden könnte. Dieser Radstreifen ist aber ein wesentliches Ziel. Würden alle Bäume gefällt werden, könnten Radweg, Autostellplätze, Straßenbeleuchtung, Straßenbahnmaste und vor allem die neu zu pflanzenden Bäume optimal angeordnet werden. Statt der bisher 62 Bäume könnten sogar 100 Bäume Platz finden. Das wiederum würde den Alleecharakter der Straße stärken.
Es gibt aber auch Befürworter, die einen Erhalt der Bäume fordern. Deshalb wird das Bezirksamt das Gespräch mit Anwohnern suchen und versuchen, ihnen die Problematik zu vermitteln, so Kirchner. Deutlich wurde bei der Begehung auch, dass unterschiedliche Baumsorten nachgepflanzt werden sollten, wenn es zu Baumfällungen kommt. Aber noch ist nichts entschieden. Kirchner; "Die Diskussion geht weiter und muss weiter gehen."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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