Sind Lärminseln die Lösung?
Bezirksamt macht Kompromissvorschlag am Runden Tisch Mauerpark

Das Bezirksamt und der Verein Freunde des Mauerparks ringen darum, eine weitere Eskalation zwischen Anwohnern und Straßenmusikern zu verhindern.

Und inzwischen gibt es vom Bezirksamt einen Vorschlag, wie mit dem Musikzieren mit Beginn der nächsten Freiluftsaison verfahren werden könnte. Im vergangenen Sommer gab es reichlich Konfliktstoff. Musiker kamen an den Wochenenden mit Gitarren, Geigen, Saxophonen, E-Pianos und Trommeln. Was sich in der Nähe melodiös anhörte, verschmolz in einiger Entfernung zu einem Klangbrei. Und dieser waberte von Freitagnachmittag bis in den späten Sonntagabend durch die Fenster der Anwohner. Wenn dann noch sonntags das vom Bezirksamt genehmigte Karaoke stattfand und die Besucher auf den Flohmarkt strömten, wurde es für manchen Nachbarn unerträglich.

Aufgrund der Beschwerden gab es Kontrollen durch das Ordnungsamt. Es wurden Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben. Dagegen machte wiederum die Straßenmusiker-Initiative Berlin Street Music mobil. Die Straßenmusiker führten Demonstrationen durch den Mauerpark durch. Und sie sammelten Tausende Unterschriften. Bezirksamt und Freunde des Mauerparks initiierten daraufhin einen Runden Tisch. Dort präsentierte das Bezirksamt einen Kompromissvorschlag.

„Wir wollen die Musik im Mauerpark entzerren. Damit soll sich die Belastung für die Anwohner reduzieren“, erklärt Ordnungsstadtrat Daniel Krüger (für die AfD). Im Park gelte das Grünanlagengesetz. Und deshalb sei Musik über Verstärker nur mit Genehmigung erlaubt. Für das Karaoke, bei dem Verstärker zum Einsatz kommen, gibt es für 2019 eine Genehmigung für 26 Sonntage je von 15 bis 19.45 Uhr. Für insgesamt 60 Verstärkermusik-Veranstaltungstage könnten Genehmigungen erteilt werden. Deshalb schlägt das Bezirksamt den Straßenmusikern vor, zu einer anderen Zeit auf „Lärminseln“ zu musizieren. Denkbar wäre laut Krüger, dass künftig an den Sonnabenden Straßenmusik mit Verstärkern gespielt und getrommelt wird.

Als „Lärminsel“ schlägt das Bezirksamt den Bereich des Boule-Platzes unweit der Max-Schmeling-Halle vor. Aber das seien erste Ideen, so Krüger. Man müsse sehen, ob und wie die Straßenmusiker-Initiative solche festen Regelungen organisiert bekomme. Noch im Januar soll es ein nächstes Treffen am Runden Tisch geben.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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