Wenn Retter blockiert werden: Appell für freie Feuerwehrzufahrten

Im Ernstfall müsste der Feuerwehr-Wagen den Falschparker rammen.
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  • Im Ernstfall müsste der Feuerwehr-Wagen den Falschparker rammen.
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Mit einer abendlichen Aktion hat das Quartiersmanagement Auguste-Viktoria-Allee am 5. März dafür geworben, die Feuerwehreinfahrten im Kiez von parkenden Autos frei zu halten.

Es ist der Tag, an dem viele Berliner und auch die Rettungsdienste morgens vom Blitzeis überrascht wurden. Die Feuerwehr wurde so oft angefordert, dass zeitweise auch große Fahrzeuge wie die Leiterwagen rausfuhren, wenn es darum ging, durch Stürze verletzte Fußgänger zu versorgen. Wenn es am Morgen diese Situation in der kleinen Straße Am Doggelhof gegeben hätte, wäre es schwierig geworden für Retter und Patienten.

Direkt am Beginn der kleinen Sackgasse, die vom Engelmannweg abgeht, parkt ein Auto. Der Leiterwagen der Feuerwache Schillerpark, der hier zu Demonstrationszwecken unterwegs ist, könnte die Kurve vom Engelmannweg in den Doggelhof nicht nehmen. Würde es dort brennen und Lebensgefahr für Anwohner bestehen, hätte der Fahrer nur die Wahl, ein Verkehrsschild umzufahren oder den Falschparker zu rammen.

Auto abschleppen: "199 Euro, bitte!"

Der Fahrer des dort verkehrswidrig geparkten Autos wird sich zumindest für die Zukunft merken, dass vor jeder Kreuzung fünf Meter Parkverbot gelten. Das hat nämlich nicht nur den Sinn besserer Übersichtlichkeit, sondern sichert eben großen Fahrzeugen den notwenigen Bewegungsraum. Das Ordnungsamt, das zusammen mit der Polizei die Aktion des Quartiersmanagements begleitet, lässt den Wagen abschleppen. Schließlich wohnt der Fahrer in einem anderen Bezirk. Wäre er Anwohner, hätte ihn das Ordnungsamt rausgeklingelt und gebeten, den Wagen wegzufahren. So kostet ihn die Aktion aber 199 Euro.

Die kleinen Straßen des Kiezes, oft gesäumt von Wohngebäuden der Charlottenburger Baugenossenschaft, sind eigentlich ein Pfund, mit dem sich wuchern ließe. Wenige Meter von der viel befahrenen Scharnweberstraße geht es hier eher ruhig und beschaulich zu. Doch die engen Straßen sind für Rettungsdienste eben auch ein Problem. Thorsten Gutt, stellvertretender Obmann der Baugenossenschaft, wird darauf ebenso häufig von Mietern angesprochen wie das Quartiersmanagement: „Die Menschen haben einfach Angst, dass die Helfer nicht rechtzeitig vor Ort sind, wenn hier etwas passiert.“ Dabei müsste auch der Autofahrer, der am liebsten direkt vor der Haustür parkt, wissen, dass auch er in Gefahr ist, wenn im Falle eines Falles die Feuerwehr nicht rechtzeitig vor Ort ist.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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