Acht Wochen warten: Termine in Bürgerämtern werden zum Kauf angeboten
Berlin. Es ist gerade einmal zwölf Monate her, dass viele Bürgerämter auf ein reines Termingeschäft umgestellt hatten. Wer einen Reisepass oder einen Personalausweis beantragen oder seinen Wohnsitz melden wollte, musste telefonisch oder online einen Termin vereinbaren.
Doch momentan sind die Ämter bis Ende September ausgebucht. Grund ist die Personalsituation. Deshalb besteht in allen Ämtern mittlerweile wieder die Möglichkeit, auch ohne Termin vorbeizukommen. Doch das bedeutet, dass man lange warten muss.
Um Abhilfe zu schaffen, haben zwei Berliner die Internetseite www.buergeramt-termine.de programmiert, auf der man einen Termin im Bürgeramt kaufen kann. Ein Termin innerhalb von fünf Werktagen kostet 25, ein Termin innerhalb von 48 Stunden 45 Euro. Laut Staatssekretär Andreas Statzkowski (CDU) prüft der Senat zurzeit noch, dagegen technisch und juristisch vorzugehen.
Das Echo zum „Schwarzmarkthandel“ unter den Bürgern ist geteilt. „Acht Wochen warten – ohne mich“, sagt Imre Sahin vor dem Bürgeramt in der Yorckstraße. „Man gibt für so viel dummes Zeug Geld aus. Da würde ich in jedem Fall 25 Euro in einen Termin investieren.“ Bedenken hat indes Robert Schneider: „Ich würde dafür kein Geld bezahlen. Traurig genug, dass sich eine Behörde so einfach austricksen lässt und mit einer solchen Serviceleistung Geld verdient werden kann“, ärgert sich der 45-Jährige.
Cornelia Böse kritisiert, dass damit wieder einmal jene Menschen im Vorteil seien, die nicht auf den Euro gucken müssten und sich so einen Termin einfach kaufen könnten. Und dann entwirft die 29-jährige junge Mutter noch ein düsteres Szenario: „Nicht, dass ein findiger Beamter irgendwann vielleicht noch auf die Idee kommt, man könnte den Haushalt ja damit sanieren, für diese Leistungen als Behörde künftig tatsächlich Geld von den Bürgern zu verlangen.“ min
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