Reinickendorf hat sein erstes Repair-Café im Lettekiez
Einfach mal ran an den Toaster: Wie einfach sich vermeintlich kaputte Dinge selbst reparieren lassen, erfährt man ab sofort in Reinickendorfs erstem Repair-Café. Im Familienzentrum an der Letteallee 82-88 treffen sich jetzt jeden dritten Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr Reinickendorfer, die Dinge nicht wegwerfen, sondern reparieren wollen. Damit das klappt, helfen Ehrenamtler des Trägers, der gGmbH "Die Wille" dabei, defekte Fahrräder, Radios oder Toaster wieder flott zu kriegen oder die Mottenlöcher im Kaschmirpullover zu flicken. So soll jeder unter Anleitung auch mal selbst zum Schraubendreher oder zur Nadel greifen.
"Wir bieten hier nicht den klassischen Werkstattservice. Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Motto", erklärte Projektkoordinatorin Birgit Dörr. Es gehe darum, sich auch mal zu trauen, etwas selbst zu machen und voneinander zu lernen. Die Besucher des Repair-Cafés wollen außerdem bewusst einen Trend gegen den Überfluss und die Müllberge der Wegwerfgesellschaft setzen. So leistet das Repair-Café einen Beitrag zur Reduzierung des Abfalls. Kostbare Grundstoffe werden eingespart und der CO2-Ausstoß wird reduziert. "Aber wir wollen mit dem Repair-Café vor allem zeigen, dass Reparieren Spaß macht und oft ganz einfach ist", erläutert Dörr. Manche Dinge sind es nicht nur wert, repariert zu werden, bei vielen Besuchern hängt auch das Herz an dem einen oder anderen Stück, weshalb sie über das Repair-Café glücklich sind.
In wenigen Schritten hatte Wolfgang Rembow das Fahrrad von Katarzyna Hochfeldt wieder fahrtüchtig gekriegt. "Das ist zwar schon älter, fährt sich aber sehr gut", freute sich die Reinickendorferin über die freundliche Hilfe vor Ort. Kiezbewohner Karl-Heinz Kunisch brachte sein Radio vorbei. "Ich werfe aus Prinzip nichts weg." Am ersten Repair-Café-Tag am 22. Oktober halfen sich die Besucher außerdem beim Reparieren von Mixern, CD-Teilen, Sprühdosen und allerlei Haushaltsgegenständen. Der Spaß stand beim Tüfteln und Reparieren immer im Vordergrund.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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