Von der Brache zur Parzelle
An der Kolonie am Wackerplatz in Reinickendorf entsteht ein Selbstversorgergarten

Thorsten Fritz, Vorsitzender des Bezirksverbands der Kleingärtner Reinickendorf, Monika Rotzoll und Rainer Koltze von der benachbarten Kleingartenkolonie Gartenfreunde am Wackerplatz auf der bisherigen Brache, aus der ein Gemeinschaftsgarten werden soll.  | Foto:  Thomas Frey
5Bilder
  • Thorsten Fritz, Vorsitzender des Bezirksverbands der Kleingärtner Reinickendorf, Monika Rotzoll und Rainer Koltze von der benachbarten Kleingartenkolonie Gartenfreunde am Wackerplatz auf der bisherigen Brache, aus der ein Gemeinschaftsgarten werden soll.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Noch ist hier eine Brache: 811 Quadratmeter groß und umzäunt. An einer Stelle gibt es einen kleinen Erdhügel, auf einer Seitenfläche steht ein Schuppen für Arbeitsgeräte. Das Areal liegt an der Kleingartenkolonie Gartenfreunde am Wackerplatz, im Rücken der Sportanlage an der Kienhorststraße und soll ein Selbstversorgergarten werden.

Hier sollen die Arbeitsgeräte eingelagert werden.  | Foto: Thomas Frey
  • Hier sollen die Arbeitsgeräte eingelagert werden.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Die Brache wird in sieben Parzellen mit je 60 Quadratmeter pro Person aufgeteilt, dazu kommt ein Gemeinschaftsbereich. An den Seiten ist das Pflanzen von Obstbäumen geplant. Wer was in seiner Parzelle anbaue, sei grundsätzlich jedem selbst überlassen, sagt Thorsten Fritz, Vorsitzender des Bezirksverbands der Kleingärtner Reinickendorf. Der Schwerpunkt sollte aber bei Obst und Gemüse liegen. Das Ziel sei, dass die Nutzer Lebensmittel für den Eigenbedarf säen und ernten und sich eine Gemeinschaft und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit durch gemeinsames Gärtnern entwickelt.

Wasseranschlüsse sind bereits vorhanden. | Foto: Thomas Frey
  • Wasseranschlüsse sind bereits vorhanden.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Gemeinschaftsgärten gibt es inzwischen viele in Berlin. Das Projekt in Reinickendorf, der "Fuchs-Garten", hat allerdings einige Besonderheiten. Es handelt sich um ein Pilotvorhaben mit dem Namen „Mehrfachnutzung in Kleingartenanlagen“, das die Senatsumweltverwaltung zusammen mit dem Bezirksverband der Kleingärtner organisierte. Nutznießer sollen Menschen mit eher geringem Einkommen sein. Denn einen Platz in einer Laubenkolonie zu bekommen ist nicht nur in Reinickendorf schon länger nahezu aussichtslos. Erst recht für Menschen mit wenig Geld. In fast jeder der 55 Kleingartenanlagen im Bezirk gibt es lange Wartelisten. Deshalb auch der Versuch, die wenigen freien Flächen so aufzuteilen, dass etwas mehr Leute davon einen Nutzen haben. Denn normalerweise reiche ein 800 Quadratmetergrundstück für zwei Pächter. Hier sind es immerhin sieben.

Wie Sie sehen, sehen Sie noch nichts. Nicht nur Thorsten Fritz ist gespannt, was auf der Fläche künftig passiert. | Foto: Thomas Frey
  • Wie Sie sehen, sehen Sie noch nichts. Nicht nur Thorsten Fritz ist gespannt, was auf der Fläche künftig passiert.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

In diesem Frühjahr wurde das Areal beräumt und vor allem für Bewohner der Umgebung aus der Quäkerstraße, dem Foxweg oder der Antonienstraße ausgeschrieben, die Lust am Gärtnern mitbringen und Bezieher von Bürgergeld, Grundsicherung, Wohngeld oder Bafög sind. Die Frist endete am 31. Mai. Nach einem ersten Auswahlverfahren wird es voraussichtlich Mitte Juni eine Informationsveranstaltung geben.

Als Faustregel für den persönlichen Einsatz nennt Thorsten Fritz durchschnittlich zwei Tage in der Woche. Gedacht sei zunächst vor allem an schnell wachsende Pflanzen, damit sich zeitnah erste Erfolgserlebnisse einstellen. Aber auch da könne variiert und experimentiert werden. Und je nachdem, wie sich das Projekt entwickelt, soll es Vorbild für weitere Selbstversorgergärten in anderen Bezirken sein.

800 Quadratmeter warten darauf, beackert zu werden. | Foto: Thomas Frey
  • 800 Quadratmeter warten darauf, beackert zu werden.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Die Parzellen werden nur für ein Jahr vergeben. Das soll ebenfalls das Engagement fördern. Der Titel Mehrfachnutzung in Kleingärten weist gleichzeitig auf ein weiteres Problem hin, das durch die Parzellenalternative wenigstens ein bisschen minimiert werden soll. Normalerweise reiche ein 800 Quadratmetergrundstück für zwei Pächter. Hier sind es immerhin sieben. Günstiger ist es außerdem. Die Pacht im Selbstversorgergarten liege unter 50 Euro.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 245× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.148× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.