DGB-Zentrale zieht nach Schöneberg

In die Jahre gekommen: das Gewerkschaftshaus in Schöneberg. | Foto: KEN
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  • In die Jahre gekommen: das Gewerkschaftshaus in Schöneberg.
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Schöneberg. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) reißt sein Gewerkschaftshaus an der Kleiststraße ab und baut an derselben Stelle seine neue Zentrale.

Das Schöneberger Gewerkschaftshaus wurde nach dem Mauerbau errichtet. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Größer und höher soll der Neubau werden. Über das Bauprojekt will der DGB, bisher Mieter in einem Bürogebäude am Hackeschen Markt, demnächst genauer informieren.

Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) sagt, der Abriss des alten Gewerkschaftshauses sei für diesen Winter geplant. Ein Auszug bis Ende September sei ihr „empfohlen“ worden, berichtet Johanna Binger, Inhaberin der Buchhandlung Büchergilde Gutenberg, deren Räume zum Gebäude gehören. Johanna Binger ist die Rückkehr in den Neubau zugesagt worden. Für drei Jahre hat der Buchladen ein Ausweichquartier in der Welserstraße gefunden. Während der Bauzeit müssen auch die Mitarbeiter des DGB-Landesbezirks Berlin-Brandenburg, der IG Bau, verschiedener Projektgesellschaften und der Beratungsstelle für Migranten anderweitig unterkommen.

Buchhändlerin Johanna Binger plagen noch andere Sorgen. Seit Anfang Mai wird unmittelbar vor ihrem Laden gebaut. Das Bezirksamt gestaltet die Gehwegbereiche auf beiden Seiten der Kleiststraße zwischen Bayreuther und Lietzenburger Straße /An der Urania neu.

Weniger Umsatz

Die Auswirkungen der Baumaßnahme, von der Johanna Binger erst zwei Wochen vor Beginn „eher durch Zufall“ erfahren hat, sind in der Ladenkasse schon schmerzhaft zu spüren. Unter anderem wird sie ihre Auszubildende nicht übernehmen können. Eine Übergangshilfe gibt es nicht, denn: „Ich habe leider Rücklagen, wenn auch nicht für so etwas“, sagt Johanna Binger.

Der Steuerzahler wird sich fragen, wieso an der Stelle ein Gehweg neugestaltet wird, an der bald ein großes Bauvorhaben beginnt. Vermutlich, so Johanna Binger, ist die Reparatur billiger als eine Koordinierung der beiden Vorhaben. Die Wegeumgestaltung wird mit EU-Geldern finanziert. Sie verfallen zum Jahresende. KEN

In die Jahre gekommen: das Gewerkschaftshaus in Schöneberg. | Foto: KEN
Buchhändlerin Johanna Binger ist doppelt betroffen: erst eine Baustelle vor der Ladentür, dann Umzug an den Ausweichstandort. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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