Fotografien von Adriana Lestido im Haus am Kleistpark
Schöneberg. International bekannt wurde Adriana Lestido mit einem Bild von Mutter und Tochter auf der Plaza de Mayo in Buenos Aires im letzten Jahr der argentinischen Militärdiktatur. Das Haus am Kleistpark ehrt die mehrfach ausgezeichnete Fotografin mit einer Retrospektive.
Gezeigt werden an der Grunewaldstraße 6/7 noch bis zum 11. Dezember Arbeiten aus Adriana Lestidos wichtigsten Serien: Menschen in Krisensituationen am Rande der Gesellschaft, Landschaften sowie Stillleben. Häufig sind Frauen die zentralen Figuren in ihren Bildern. „Was zu sehen ist“, „Lo que se ve“, kuratiert von Julie August, ist die erste Einzelausstellung der Argentinierin in Deutschland.
Die 1955 geborene Künstlerin, die auch unterrichtet und Ausstellungen organisiert, arbeitet ausschließlich analog. Ihre Fotografien, die vorwiegend in Argentinien entstanden sind, widmen sich sozialen und politischen Fragen. Adriana Lestido gelingt es, sehr persönliche Geschichten zu erzählen, die gleichzeitig universelle Gültigkeit besitzen. „Es sind Geschichten aus dem echten Leben, die über das rein Dokumentarische jedoch weit hinausgehen“, sagt Galerieleiterin Barbara Esch Marowski.
Ihre Bildsprache sei poetisch, meint Kuratorin August, und die Fotografie ein Mittel, „um das Geheimnis menschlicher Beziehungen auszudrücken und zu verstehen. Die Verletzlichkeit des Menschen steht dabei immer wieder im Fokus“.
Zur Ausstellung ist ein Katalog mit einer Einführung von Matthias Harder, Kurator der Helmut Newton Stiftung, erschienen.
„Was zu sehen ist“ findet anlässlich des Monats der Fotografie statt. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags immer von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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