Die Lage wird immer trüber
Theater Morgenstern und Feld-Theater hoffen auf „flexible Lösungen“

Hoffentlich kann das Feld-Theater bald wieder öffnen.
  • Hoffentlich kann das Feld-Theater bald wieder öffnen.
  • hochgeladen von Silvia Möller

Die Lage der Kinder- und Jugendtheater wird immer schwieriger. Jetzt haben sich das Feld-Theater am Winterfeldtplatz und das Theater Morgenstern im früheren Friedenauer Rathaus, an die Öffentlichkeit gewandt.

Morgenstern-Sprecher Nataniel Christgau befürchtet Einschränkungen über den Juli hinaus und Anweisungen an Kitas und Schulen, auf außerschulische Aktivitäten wie zum Beispiel Theaterbesuche zu verzichten. Die Hoffnung des Theaters Morgenstern: Der Senat behält die Sparte längerfristig im Blick. „Wir hoffen auf entsprechende Maßnahmen zur Existenzsicherung“, so Morgensternchefin Pascale Senn Koch.

Die Leiterin des Feld-Theaters am Winterfeldtplatz, Gabi dan Droste, sieht die Vielfalt der freien Theaterszene Berlins insgesamt bedroht. Sie fordert umgehend Hilfe von Bund und Land für freie Künstler. Ein besonderes Hilfsprogramm müsse her, um die monatelangen Honorarausfälle aufzufangen, so Gabi dan Droste.

Das Theater Morgenstern hatte seine letzte große Premiere vor der geplanten Sanierung absagen müssen; das Feld-Theater eine Erstaufführung sowie Workshops mit Senioren und Kindern an Kitas, Horten und Schulen im Bezirk.

Prekäre Beschäftigungssituation

„Zahlreiche Künstler arbeiten seit vielen Jahren sehr engagiert, aber meist in prekären Beschäftigungsverhältnissen, in Honorarverträgen und projektbezogen. In der Corona-Krise verschärft sich nun die sowieso schon schwierige finanzielle Situation“, weiß Gabi dan Droste. Was neben einem Hilfsprogramm jetzt dringend notwendig sei, sei ein realistischer und zügiger Zeitplan zur Wiederaufnahme des Theaterbetriebs im Herbst.

Morgenstern und Feld-Theater loben das Krisenmanagement des Senats, die unbürokratischen Soforthilfen und die Richtlinien, wie Landesfördermittel verwendet werden dürfen. „Auch das Instrument der Kurzarbeit hat vielen Theatern geholfen, den ersten Schock des Shutdowns zu überstehen“, äußert Morgenstern-Sprecher Nataniel Christgau. „Nun hoffen wir auf flexible Lösungen und Unterstützung, um für unseren Spielbetrieb neue, kreative Formate für die Zeit der Schließung und auch für danach erarbeiten zu können“, ergänzt Gabi dan Droste.

Infos zu den Bühnen unter www.theater-morgenstern.de, https://jungesfeld.de/.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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