Teske-Schule als Bildungszentrum oder Notunterkunft
Schöneberg. Die Teske-Schule, derzeit als Flüchtlingsnotunterkunft genutzt, soll wieder das werden, was sie ist: ein Ort des Lernens. Darüber ist jetzt ein politischer Streit entbrannt.
Am Tempelhofer Weg sollen laut Bildungsstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) künftig Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus den Hangars auf dem Tempelhofer Feld Deutschunterricht sowie „Angebote für kulturpädagogische Unterweisung und Integration und zur Vorbereitung auf den Regelbetrieb” (in einer deutschen Schule) erhalten. Dazu gehören entsprechende Volkshochschulkurse, aber auch Kurse der Musikschule.
Bis zu 20 Räume in der Teske-Schule seien mit Asbest und künstlichen Mineralfasern belastet und kurzfristig nicht zu nutzen, so Kaddatz, weitere 20 Räume seien jedoch schadstofffrei und für rund 500 000 Euro zu sanieren. Weitere 175 000 Euro, die eventuell der Finanzsenator bereit stellt, seien für die neue Einrichtung der Schule notwendig.
Gegen die Neunutzung der Teske-Schule protestieren die Grünen. In der jüngsten BVV-Sitzung legte die Öko-Partei noch einmal nach. Der Plan sei Stückwerk, wetterte Fraktionschef Jörn Oltmann. Die Finanzierung sei unklar, ebenso der Eröffnungstermin.
Die Grünen wollen die Teske-Schule als Notunterkunft erhalten – derzeit sind dort 120 alleinreisende junge Männer untergebracht – und gemeinsam mit der Flüchtlingsinitiative „Schöneberg hilft” wollen sie das Angebot für die Untergebrachten ausbauen, bis die Schule eines Tages wieder als Regelschule „ans Netz” gehe.
Die grüne Verordnete Christiane Heiß fügte an, bis zu einer Wiedereröffnung der Teske-Schule als Bildungszentrum könnten Monate und Jahre vergehen. „Auf der anderen Seite haben wir eine akute Notlage, nämlich die Unterbringung von Flüchtlingen.”
CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf Olschewski kritisierte, es sei den Grünen egal, wo die Kinder aus den Hangars vernünftig unterrichtet würden. Man benötige eigentlich kein Konzept, um zu erkennen, dass man zusätzliche Schulräume brauche, so Olschewski. In der Teske-Schule werde nicht viel mehr passieren als die Renovierung einiger Räume. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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