Wie weiter mit den Bäumen?
Grüne bringen neuen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung ein

Baum und Bogen im Widerstreit. | Foto: KEN
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Werden die acht Platanen am Arc 124,5° auf der Mittelinsel vor der Urania in der Vegetationsperiode mit einer Sondergenehmigung gefällt?

Oder wird die Zeit bis Ende September genutzt, um zu überlegen, wie das Kunstwerk des französischen Bildhauers Bernar Venet besser sichtbar zu machen ist und die Bäume trotzdem stehen bleiben können? Die Grünen haben für Letzteres einen entsprechenden Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht. Danach soll ein Konzept entwickelt werden, mit dem die recht verwilderte Mittelinsel der Straße An der Urania umgestaltet werden kann – unter Mitwirkung von Bernar Venet, wie es der Künstler bereits angekündigt hat. Darüber hinaus wollen die Grünen die Geschichte der Skulptur als Geschenk der Republik Frankreich an Berlin zur 750-Jahr-Feier 1987 und als Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft vor Ort dokumentiert sehen. Nach Ansicht der Grünen sind die betroffenen Bäume aufgrund der Baumschutzverordnung erst einmal sicher.

Aber wie schon Bertolt Brecht in seinem „Lob der Dialektik“ festhielt: „Das Sichere ist nicht sicher.“ Da gibt es nämlich den von SPD, CDU und FDP eingebrachten Antrag, der im Februar in der BVV eine Mehrheit erhielt. Es ist der Auftrag an die Stadträtin für Straßen und Grünflächen, Christiane Heiß (Grüne), bis Ende März mitzuteilen, was ihre Verwaltung in der Angelegenheit unternehmen will. Eine entsprechende Anfrage der Berliner Woche hat die Stadträtin bis Redaktionsschluss unbeantwortet gelassen.

„Ich meine, dass der Antrag ausdrücklich davon gesprochen hat, dass gegebenenfalls eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen ist und die Bäume somit in der Vegetationsperiode gefällt werden könnten“, sagt CDU-Fraktionschef Matthias Steuckardt. Für seine Verordneten hält Steuckardt fest, dass sie den neuen Antrag der Grünen ablehnen werden. „Zumal die Grünen hier eindeutig eine Kampagne fahren, und man diese nicht ohne Not aufwerten sollte“, fügt Steuckardt noch an.

Die Stahlskulpturen von Bernar Venet, die der Linie huldigen, stehen auf zahlreichen öffentlichen Plätzen in europäischen Städten sowie in den Vereinigten Staaten, in Deutschland neben Berlin noch in Bottrop, Bonn und Koblenz – und in allen Fällen völlig frei sichtbar.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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