Raumstudie statt Baumfällung
Zum Umgang mit der Skulptur vor der Urania ist noch nichts entschieden

Der Bogen von Bernar Venet ragt aus dem Grün heraus: Spiegelung an der Fassade der Urania. | Foto: KEN
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  • Der Bogen von Bernar Venet ragt aus dem Grün heraus: Spiegelung an der Fassade der Urania.
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Der mit SPD-CDU-FDP-Mehrheit im Februar gefasste BVV-Beschluss enthält einen klaren Auftrag: im Höchstfall acht Bäume sind zu fällen, die übrigen zu erhalten, neue anzupflanzen – für eine angemessene Präsentation der Skulptur Arc de 124,5° gegenüber der Urania.

Vor einem halben Jahr drängte die Zeit. Am 1. März begann die Vegetationsperiode. Dann dürfen Bäume, Hecken und andere Gehölze bis zum 30. September nicht abgeschnitten oder "auf den Stock" gesetzt werden. Aber nichts ist passiert. Auf dem Mittelstreifen an der Urania steht alles noch. Das gab der SPD Anlass, in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) nachzuhaken und von der zuständigen Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) eine „Bilanz des bisher erfolgten Verwaltungshandelns“ einzufordern.

Stadtraum neu ordnen

Stadträtin Heiß hält nichts von einer Fällung. Es werden keine vorschnellen, irreparablen Fakten geschaffen, entgegnete sie Fragesteller Jan Rauchfuß (SPD). Heiß hat bei Regula Lüscher nachgefragt. Die Antwort der Stadtbaudirektorin lautet: Das Kunstwerk von Bernar Venet werde nur im hinteren Teil durch die Bäume verdeckt.

Umwelt-, Verkehrs- und Klimaschutzsenatorin Regine Günther (Grüne) schlägt vor, den Bereich an der Urania neu zu ordnen. Bis dafür alle „übergreifende Fragen“ beantwortet seien, sollte von einer Fällung der Bäume abgesehen werden. Die Senatorin regt einen Gestaltungswettbewerb für den „Stadtraum an der Urania“ an.

Der Beratungsausschuss Kunst (BAK) des Landes Berlin kann sich eine „behutsame Aufwertung des Raumes“ vorstellen. Dazu soll eine Raumstudie in Auftrag gegeben werden. An ihr sei auch der Künstler zu beteiligen.

Eine ähnliche Empfehlung gibt die Kunstkommission des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Auch sie denkt an eine landschaftsarchitektonische Raumstudie. Aufwertung bedeutet für die Kommission eine bessere Pflege samt fachgerechtem Rückschnitt der Bäume, regelmäßiges Rasenmähen und das Enfernen des Buschwerks hinter dem Venet-Bogen bis zur Höhe des Hotels Motel One. Das Land Berlin soll eine Anschubfinanzierung leisten. Danach übernimmt das Straßen- und Grünflächenamt die Pflege.

Der Bogen von Bernar Venet ragt aus dem Grün heraus: Spiegelung an der Fassade der Urania. | Foto: KEN
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher meint, nur das Buschwerk im Hintergrund störe.  | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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