Anwohner und Gastwirte im Clinch
Schöneberg. Die Maaßenstraße gilt als beliebte Ausgehstraße. Die Gäste kommen in Scharen, besonders gerne in der warmen Jahreszeit. Das freut die Betreiber der Cafés und Restaurants, die Tische und Stühle auf die Gehwege stellen. Die Anwohner sind genau darüber aber weniger erfreut.
Sie vermissen bei Wirten und Gästen die nötige Rücksichtnahme. Häufig seien die Gehwege so zugestellt, dass Passanten nicht weiterkämen. Insbesondere nach 19 Uhr, so die Beobachtung von Anwohnern, dehnten die Wirte ihre Bewirtungszone unter freiem Himmel über das zugelassene Maß hinaus aus.
Grünen-Fraktionschef Jörn Oltmann ist sogar schon zu Ohren gekommen, dass Anwohner angepöbelt und mitunter auch tätlich angegriffen wurden, weil sie sich über das Zustellen ihrer Hauseingänge beschwert haben. Jörn Oltmann hat deshalb eine mündliche Anfrage an den zuständigen Stadtrat gestellt. Denn Oltmann ist der Meinung: Wenn die notwendige Rücksichtnahme nicht im Rahmen der guten Nachbarschaft möglich ist, müsse sie eben regelmäßig vom Ordnungsamt durchgesetzt werden.
Von Pöbeleien weiß Ordnungsstadtrat Oliver Schworck (SPD) nichts. Nur eine einzige Bürgerbeschwerde habe derartige Vorkommnisse betroffen. Weiter sagte Tempelhof-Schönebergs Dezernent, die Cafés und Restaurants würden regelmäßig kontrolliert, in der Saison nahezu täglich. Tatsächlich weite eine Reihe von Gastwirten die auf dem Bürgersteig genehmigte Fläche für Tische und Stühle in den Abendstunden unerlaubt aus. In solchen Fällen forderten die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes die Wirte zum Einräumen der Tische und Stühle auf. „Dem wird auch gefolgt“, so Schworck. Trotzdem stellten uneinsichtige Gastronomen später alles wieder hin. Das Ordnungsamt leite dann Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.
Jörn Oltmann und seine Fraktion geben sich mit Schworcks Antworten nicht zufrieden. „Nach unseren Informationen sind die Kontrollen eher ungenügend“, stellt Oltmann fest. Die Aussagen des Stadtrates stünden im großen Widerspruch zu den Hinweisen der Anwohner. „Wir fordern das Bezirksamt auf, der Bezirksverordnetenversammlung unmittelbar nach der Sommerpause über den Fortgang zu informieren.“ KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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