Alte Telefonzellen sollen weg: Ruinen hängen aber noch am Strom
In Zeiten des Handys sind Telefonzellen längst out. Die meisten sind aus dem Stadtbild auch bereits verschwunden. In der Altstadt aber gammeln noch einige vor sich hin.
Wer sie gezielt sucht, wird schnell fündig. Mindestens drei der blauen Telefonzellen fristen in der Altstadt ihr trauriges Dasein. Eine steht auf der Breiten Straße direkt am Markt, zwei weitere am U-Bahnhof Rathaus Spandau. Durchklingeln kann man dort schon lange nicht mehr. Die Telefone sind abgebaut, das Glas kaputt und die Gehäuse fingerdick beschmiert.
Wann werden diese funktionslosen Telefonzellen-Ruinen nun aber aus dem Stadtbild verschwinden? Das wollte Jürgen Czarnetzki in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 28. Februar vom Bezirksamt wissen. Der Spandauer und Vorsitzende der „Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange 73“ hatte eine Einwohneranfrage gestellt.
Widerspruch gegen den Abriss
Laut Baustadtrat Frank Bewig (CDU) lief die Betriebserlaubnis für die Telefonzellen Ende Februar 2017 aus, im Monat darauf hätten die Zellen eigentlich abgebaut werden müssen. Der Betreiber habe dagegen jedoch Widerspruch eingelegt, da er die Zellen inzwischen an eine türkische Firma verkauft habe, informierte der Stadtrat in der BVV.
Dem Bezirksamt sei es bisher aber nicht gelungen, den neuen Eigentümer für die Abrisskosten heranzuziehen, sagte Bewig weiter, weshalb jetzt wohl die öffentliche Hand, sprich der Steuerzahler zahlen müsse.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Telefonzellen noch an das Stromnetz angeschlossen sind. Um die Anschlüsse zu kappen, hat das Bezirksamt deshalb eine Anfrage beim Stromanbieter zu laufen, der laut Stadtrat aber noch nicht geantwortet hat. Sobald die Stromanschlüsse entfernt sind, will der Bezirk sofort tätig werden und die alten Telefonzellen entfernen lassen. Als Zeitraum gab Frank Bewig die nächsten Wochen an.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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