Studieren ohne Abitur: Auf die Berufserfahrung kommt es an

Um eine Hochschule zu besuchen, muss man nicht zwangsläufig das Abitur in der Tasche haben. Berufserfahrung braucht es in jedem Fall. | Foto: Christian Hahn
  • Um eine Hochschule zu besuchen, muss man nicht zwangsläufig das Abitur in der Tasche haben. Berufserfahrung braucht es in jedem Fall.
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Geht nicht? Doch, und zwar für immer mehr junge Menschen. Die Rede ist vom Studium ohne Abitur. Mittlerweile studieren rund 46.000 Menschen ohne Abitur allein an Universitäten. Ihre Zahl hat sich seit 2007 verdreifacht.

Eigentlich gilt, dass man in Deutschland die sogenannte Hochschulzugangsberechtigung für ein Studium benötigt, sprich: das Abitur. Es gibt jedoch Alternativen dazu, weil Universitäten und Fachhochschulen verstärkt auch Menschen ohne Allgemeine Hochschulreife Zugang gewähren möchten. Und das geht wie folgt:

• An Fachhochschulen

Hier gilt es einen schulischen und einen praktischen Teil zu bestehen. Für den schulischen Teil müssen Bewerber die 12. Klasse an einer weiterführenden Schule erfolgreich absolviert haben. Den praktischen Bereich erlangen sie durch ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Im Anschluss ist ein Studium möglich, jedoch nur an Fachhochschulen.

• An Universitäten

Will man mit mittlerer Reife oder einem Hauptschulabschluss eine Universität besuchen, müsse der Anwärter generell ausreichend Berufserfahrung haben. 2009 einigten sich die Bundesländer auf gemeinsame Standards:

Danach müssen Bewerber eine zweijährige Berufsausbildung absolviert haben und einen Fortbildungsabschluss (z.B. Handwerksmeister, Techniker oder Fachwirt) besitzen. Dann können sie grundsätzlich an jeder Universität und Fachhochschule studieren.

Bewerber mit zweijähriger Berufsausbildung, aber ohne Fortbildungsabschluss, müssen mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorweisen. Sie können danach an Unis und Fachhochschulen studieren, jedoch nur Fächer, die auch zu ihrer Vorbildung passen.

Neben den allgemeinen Kriterien haben einige Bundesländer zusätzliche Hürden eingebaut. Zu erfüllen sind womöglich ein Mindestalter oder Mindestnoten in der Berufsausbildung. Oder aber der Hauptwohnsitz muss im jeweiligen Bundesland sein. In einigen Fällen müssen zusätzliche Eignungprüfungen an den Unis oder Fachhochschulen absolviert werden.

Konkret erfährt man die Bedingungen bei den jeweiligen Hochschulen oder den Kultusministerien der entsprechenden Bundesländer. Eine weitere Möglichkeit bietet der Online-Studienführer Studieren ohne Abitur. asc

Autor:

Alexander Schultze aus Spandau

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